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Will Herr Leimbach ein weiteres Bibliothekensterben herbeireden?

Zu erneuten Äußerungen des Landesverwaltungsamtschefs Leimbach bezüglich der Bibliotheksentwicklung erklärt der kulturpolitische Sprecher der Fraktion Stefan Gebhardt

Zu erneuten Äußerungen des Landesverwaltungsamtschefs Leimbach bezüglich der Bibliotheksentwicklung erklärt der kulturpolitische Sprecher der Fraktion Stefan Gebhardt:

„Herr Leimbach entgegnet auf die Kritik der Fraktion DIE LINKE (s. hier), dass zwar jeder ein Recht auf eine eigene Meinung habe, nicht aber das Recht auf eigene Fakten.

Also zu den Fakten:

Fakt Nr. 1: Besucherzahlen einer Bibliothek sind nicht gleich Nutzungszahlen, bei letzterem zählen die Zahl der Ausleihen pro Besucher mit. Die Ausleihen pro Bibliotheksnutzer sind im Zeitraum 2002 bis 2007 von 39 auf 51 im Jahresschnitt gestiegen.

Fakt Nr. 2: Erfreulicherweise ist der Anteil von Kindern bis 12 Jahren im gleichen Erhebungszeitraum um über 2 % gestiegen, trotz negativer demografischer Entwicklung.

Fakt Nr. 3: Seit 2004 hat sich die Anzahl der PC-Arbeitsplätze für Bibliotheksnutzer fast verdoppelt und betrug im Jahr 2008 fast 90 %. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Zahl in den letzten beiden Jahren weiter erhöht hat.

Richtig ist, dass die Anzahl von Bibliotheksnutzerinnen und -nutzern insgesamt gesunken ist. Die Ursache hierfür liegt aber nicht in der mangelnden Qualität der Einrichtungen, sondern in der Tatsache, dass seit 2002 über 100 Bibliotheken im Land geschlossen werden mussten. Und wo keine Bibliothek ist, kann man auch keine nutzen.

Dass die Bibliotheken aber dennoch in der Lage sind, mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen positiven Trend in den jeweiligen Einrichtungen zu verzeichnen, verdient Respekt, keine Ermahnungen. Herr Leimbach sollte sich nicht darin versuchen, ein neues Bibliothekensterben herbei zu reden – ansonsten muss er sich schon fragen lassen, wessen Geschäft er betreibt.“

Magdeburg, 7. Januar 2011