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Werbefreiheit birgt mehr Risiken als Chancen

Zu den Plänen des Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder, Kurt Beck, eine stufenweise Werbefreiheit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzuführen, erklärt der medienpolitische Sprecher der Fraktion Stefan Gebhardt

Zu den Plänen des Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder, Kurt Beck, eine stufenweise Werbefreiheit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzuführen, erklärt der medienpolitische Sprecher der Fraktion Stefan Gebhardt:

„Die von Kurt Beck geforderte Werbefreiheit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist aus Sicht der LINKEN hinsichtlich der Herausforderungen, vor denen die Medienpolitik bei der Erstellung eines neuen Gebührenmodells für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk steht, nicht zielführend. Sie birgt mehr Risiken als Chancen.

Zum einen hätte dies die Konsequenz, dass die Ausfälle durch Werbeeinnahmen mit einer höhere Rundfunkgebühr kompensiert werden müssten. Ein solch spürbarer Gebührenanstieg wäre nicht vermittelbar und schadete zudem der Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Zum anderen würde das Radio als Werbeträger unter der Werbefreiheit leiden und wäre dann als Werbemedium für die Industrie deutlich uninteressanter. Das hätte auch negative Konsequenzen für die private Rundfunklandschaft.

Und schließlich hat Kurt Beck nun offenbar erkannt, dass es auch künftig Ausnahmeregelungen geben müsse. Spätestens bei der Übertragung sportlicher Großereignisse kommen ARD und ZDF nicht um Werbung und Sponsoring herum. Allein dies zeigt bereits, dass eine komplette Werbefreiheit in der Realität nicht realisierbar ist.“

Magdeburg, 15. März 2010