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Wer viel fährt, soll viel zahlen!

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) hat eine Fahrpreiserhöhung zum 01.08.2009 beschlossen. Dazu erklärt der verkehrspol. Sprecher der Fraktion Uwe Heft

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) hat eine Fahrpreiserhöhung zum 01.08.2009 beschlossen. Dazu erklärt der verkehrspol. Sprecher der Fraktion Uwe Heft:

„Am 26.02.2009 wurden im MDV die Fahrpreiserhöhungen zum 01.08.2009 beschlossen. Wie in jedem Jahr wird diese fahrgastunfreundliche Maßnahme mit steigenden Energiepreisen und vergangenen Lohn- und Gehaltssteigerungen der Beschäftigten im öffentlichen Verkehr begründet.
Diese Begründung ist nicht mehr glaubhaft. Energiepreise, insbesondere für Kraftstoffe, sind seit der letzten Fahrpreiserhöhung deutlich gesunken und die vergangenen Tariferhöhungen fanden im Frühjahr 2008 statt, sind somit in der Fahrpreiserhöhung zum 01.08.2008 enthalten.

Dieses Jahr sollen vor allen Dingen Fahrgäste mit Monats- und Jahreskarten kräftig zur Kasse gebeten werden. Begründet wird dies mit der Anpassung der Fahrpreise an das Nutzungsverhalten. Dreister und unehrlicher geht es fast nicht mehr.
Ist den Verkehrsunternehmen und den Kommunen die extensive Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch Monats- und Jahreskarteninhaber ein Dorn im Auge? Würde beim PKW eine von der Nutzung abhängige Kfz-Steuer eingeführt, ginge eine Aufschrei, ein Zeder und Mordio durch das Land. Wozu kauft sich der Kunde eine "Flatrate" für den öffentlichen Verkehr, wenn er bei entsprechender Nutzung durch Preiserhöhungen dafür bestraft wird? So  gewinnt man keine neuen Fahrgäste.

Seit langem geht es offensichtlich nur noch darum, dass sich Kreise und Städte aus ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern für einen angemessenen öffentlichen Verkehr zurückziehen und den Verkehrsunternehmen den schwarzen Peter zuschieben - schließlich wollen ja die Verkehrbetriebe mehr Geld.

In diesem Jahr wird für die Tarifzone Halle als Pilotprojekt eine Fahrradmonatskarte zum Preis von 12,00 Euro neu eingeführt, nachdem im letzten Jahr die bisher in Sachsen-Anhalt geltende kostenlose Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln in Halle einseitig abgeschafft wurde. Aus dieser neuen Fahrradmonatskarte können die Fahrgäste keinen Anspruch auf Fahrradmitnahme gegenüber den Verkehrsunternehmen ableiten. Dies ist unehrlich und dem Image öffentlicher Verkehrsmittel äußerst schädlich. Den Fahrgästen kann keine Pflicht zum Erwerb gültiger Fahrausweise auferlegt werden, wenn sich hieraus keine Beförderungspflicht der Unternehmen ergibt. Im Extremfall können Fahrgäste mit Fahrrad und entsprechendem gültigen Fahrschein nach ein oder mehreren Haltestellen vom Fahrer mit der Begründung, das Fahrzeug sei voll, wieder aus Bus und Bahn verwiesen werden. Das verstößt eindeutig gegen die gesetzliche Beförderungspflicht der Unternehmen.

DIE LINKE fordert, diesen unerträglichen und systemschädigenden Zustand unverzüglich fahrgastfreundlich zu ändern. Nach 8 Jahren Verkehrsverbund müssen endlich einheitliche Regelungen für die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln geschaffen werden. Die fahrgastfreundliche Regelung Sachsen-Anhalts muss im gesamten MDV gelten und darf nicht an der Landesgrenze zu Sachsen enden.“