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Weder konventionelle noch ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft kann auf öffentliche Zuwendungen verzichten

Zu der Mitteilung „Agrarbeihilfen schaffen keine Arbeitsplätze auf dem Land“ aus dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Hans-Jörg Krause

Zu der Mitteilung „Agrarbeihilfen schaffen keine Arbeitsplätze auf dem Land“ aus dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Hans-Jörg Krause:

„„Die aus einer Studie des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa gewonnene Erkenntnis, die gegenwärtige EU-Agrarpolitik habe kaum positive Effekte für die Schaffung von Arbeitskräften auf dem Lande, dürfte so neu nicht sein.

Wichtiger sind die Schlussfolgerungen aus dieser Erkenntnis. Während es Stimmen gibt, die tatsächlich meinen, dass die Direktzahlungen an die Landwirtschaft ein „verlorener Zuschuss“ seien und darum auf dem Weg Globalisierung und Liberalisierung im Agrarhandel eingeschmolzen werden müssten, vertritt DIE LINKE einen anderen Standpunkt: Die Landwirtschaft, so wie sie von der Mehrheit der Menschen gewünscht und gewollt ist, braucht nach wie vor dieses Geld.

Allein von den erzielten Agrarpreisen können Landwirte - ob ökologisch oder konventionell wirtschaftend - nicht existieren. Ein Verzicht auf jegliche öffentliche Zuwendungen würde eine drastische Reduzierung der Landwirtschaft in Europa mit sich bringen und fragwürdigen Billigimporten Tür und Tor öffnen.

Allerdings, und das ist unstrittig, sind die EU-Mittel effizienter und zielorientierter einzusetzen. Mit Blick auf die Entwicklung und Stärkung der ländlichen Räume ist die EU-Agrarpolitik darum in der Tat neu auszurichten.
Ziel muss eine Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft sein, die stärker als bisher auf intakten Wirtschafts-, Energie- und Stoffkreisläufen sowie auf einer ökologisch und bedarfsgerecht ausgerichteten Produktion basiert. Dies sind die Voraussetzungen für eine regionale Verarbeitung und Direktvermarktung land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Unvertretbar hohe Tierkonzentrationen und Verarbeitungskapazitäten sowie die Förderung der Exportkraft der Landwirtschaft konterkarieren nicht nur die Vorstellungen von einer multifunktionalen Landwirtschaft, sondern bringen auch für die ländlichen Räume keine arbeitsmarktpolitischen Effekte. Insofern bekräftigt die genannte neue Studie eine alte Wahrheit.“
Magdeburg, den 27. Januar 2011