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Vor 90 Jahren hatten Frauen erstmals die Wahl

Dazu erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Birke Bull

Dazu erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Birke Bull:

„Der 19. Januar 1919 war ein historischer Tag: Erstmals haben Frauen von ihrem passiven und aktiven Wahlrecht Gebrauch gemacht. Damit begann ein neues Kapitel politischer Partizipation in Deutschland. Inzwischen ist dieses hart erkämpfte staatsbürgerliche Recht eine Selbstverständlichkeit und prägt unser heutiges Demokratieverständnis. Vieles ist erreicht – einen Grund sich auszuruhen gibt es jedoch nicht.

Nur 39,9 % aller Frauen gaben zur letzten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ihre Stimme ab. Insbesondere die schwache Wahlbeteiligung junger Frauen zwischen 21 und 25 Jahren von nur 23,9 % sollte skeptisch machen. Hier reicht es nicht aus, mahnend den Zeigefinger zu heben und an mühevoll errungene Frauenrechte zu erinnern. Hier muss Politik sich die Frage stellen, wie und ob sie ankommt, wie attraktiv und wie wählbar sie für die Menschen überhaupt ist.

Vertrauen in sich und das Gefühl zu haben, etwas verändern zu können, ist speziell für uns Frauen auch eine Frage von Machtstrukturen und Hierarchien, die heute noch in den oberen Etagen eindeutig männlich dominiert sind.

Was für die Führungsebenen der DAX-Konzerne und die Professuren an Hochschulen gilt, gilt ebenso für die Politik: Frauen sind eher die Ausnahme. Gerade 30 der 97 Landtagsabgeordneten sind Frauen – die mit 40 Sitzen stärkste Fraktion der CDU hat eine Frauenquote von nur 17,5 %.

Wir sollten den 19. Januar zum Anlass nehmen, mehr zu wagen und mehr zu bewegen, denn vieles ist noch nicht erreicht.“