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Stefan Gebhardt zu TOP 29: Staatliche Förderung des digitalen Kinos

DIE LINKE begrüßt den Antrag der Koalition und wird diesem auch direkt zustimmen.
Die Linksfraktion hat sich bereits ganz zu Beginn dieser Legislaturperiode mit diesem Anliegen beschäftigt und hierzu auch eine Anhörung durchgeführt. Hierzu hatten wir im Jahr 2006 Vertreter der Programmkinos Sachsen-Anhalts, des Filmverleihs von Filmproduktionsfirmen, der Werkleitz-Gesellschaft und der bundesweiten AG Kino-Gilde Deutscher Filmkunsttheater eingeladen und mit ihnen die Herausforderungen der kommenden Digitalisierung der Kinolandschaft diskutiert.

Die Digitalisierung schreitet weiter voran und macht auch vor der Kinolandschaft nicht halt. Digitales Kino heißt Abschied von der bisherigen analogen 35 mm-Technik. Man kann diesen Wechsel vergleichen mit dem Wechsel von VHS zu DVD.
Digitales Kino heißt Qualitätsverbesserung, heißt größere Leinwände, besserer Ton und modernere Technik. Auch wenn die Qualitätsverbesserung vielleicht nicht für jeden von Anfang an mit bloßem Auge sichtbar ist, wird die Qualitätssteigerung dann erkennbar, wenn auch die hundertste oder tausendste Kopie eines Films noch dieselbe Qualität besitzt wie die erste.

Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung ist, dass die Filmherstellung deutlich preiswerter wird. Dies bringt für die Filmindustrie natürlich Vorteile mit sich.
Deutschland ist mit bundesweit ca. 4.800 Kinos ein Land mit einer großen Kino-Dichte. Deutschland hat weiterhin eine viel beachtete Filmindustrie – es gibt zahlreiche einheimische Produktionen, unter ihnen viele wertvolle Kinder- und Jugendfilme.

Und: In kaum einem anderen Land werden so viele Filme synchronisiert, wie in Deutschland. Das hat etwas damit zu tun, dass hierfür ein Markt vorhanden ist und die Deutschen gern ins Kino gehen.

Auch in Sachsen-Anhalt sind die Kinos ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft.  
Zu dieser Landschaft gehören aber nicht nur die großen Kinoketten Cinemaxx und UCI, sondern auch viele kleiner Programm-Kinos, wie z.B. der Moritzhof in Magdeburg oder das Lux-Kino in Halle. Das Lux-Kino wird regelmäßig für seine ausgezeichnete Programmauswahl geehrt und mit Preisen bedacht.

Die Digitalisierung jedoch bringt Herausforderungen mit sich, welche die kleineren Kinos deutlich schwieriger lösen können, als die großen Kinoketten, weil natürlich hier Investitionen fällig werden, die so manchen Kinoveranstalter finanziell schlicht überfordern. Aber auch die kleineren Kinos können nicht ausschließlich darauf setzen, nur noch ältere Filme anzubieten, weil sie nicht in der Lage sind, neue digital produzierte Filme abzuspielen.

Der Ansatz der Koalition, diese Kinos zu fördern, hierfür Bundesmittel zu akquirieren, um sie konkurrenzfähig zu machen, kann von uns deshalb auch vollständig unterstützt werden. Wir werden das Anliegen in dieser Legislatur als Oppositionsfraktion wohlwollend begleiten und auch in der nächsten Legislatur in Regierungsverantwortung weiter verfolgen. Wir stimmen diesem Antrag zu.