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Schulversagen gar nicht erst entstehen lassen

Jutta Fiedler: Zu den Regierungsvorhaben im Bereich der Schulsozialarbeit erklärt die bildungspolitische Sprecherin:

Zu den Regierungsvorhaben im Bereich der Schulsozialarbeit erklärt die bildungspolitische Sprecherin:

„Ein gemeinsames Programm von Kultus- und Sozialministerium will mit 59 Millionen Euro aus ESF-Geldern die Schulabbrecherquote in Sachsen-Anhalt spürbar senken. Aus solchen Programmen mag tatsächlich mancher Erfolg erwachsen.
Aber: Bedarfsorientierte Schulsozialarbeit, bildungsbezogene Angebote und vierzehn regionale Netzwerkstellen gegen das Schulversagen sollen das richten, was die Gesellschaft - Familien, Schule, Wirtschaft - zu wenig leistet: Kinder und Jugendliche so zum Lernen zu motivieren, dass sie ihren schulischen Bildungsweg erfolgreich abschließen können.

Schulversagen beginnt nicht dort, wo es sichtbar wird - es beginnt dort, wo sich Misserfolge beim Lernen verstetigen, weil individuelle Förderung nicht realisiert wird, weil Kompetenzlücken nicht geschlossen werden, weil vorzeitiges Sortieren der Kinder soziale Ungerechtigkeiten vertieft, weil durch nicht ausreichende Verbindung zwischen schulischem Lernen und alltags- bzw. arbeitsorientiertem Anwenden die Sinnhaftigkeit von Lernen nicht deutlich genug wird, weil soziales Lernen in all seinen Ausprägungen im Schulalltag eine zu geringe Rolle spielt usw.
 
DIE LINKE fordert auf der Grundlage einer engen Verknüpfung von Bildungs- und Sozialpolitik die sozialpädagogische Profilierung von Schule, dabei natürlich auch den verstärkten Einsatz von Sozialpädagogen in Schulen, aber insbesondere das Bemühen aller an Schule Beteiligten, Schulversagen gar nicht erst entstehen zu lassen. Dazu gehören z.B. Forderungen nach ausreichendem und gut ausgebildetem Lehrpersonal, nach lebensverbundenem polytechnischen Unterricht, nach gemeinsamem Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern, nach mehr Schuldemokratie usw.

Diese Forderungen laufen darauf hinaus, nicht nur Projekte für Schulerfolg zu initiieren, sondern Schule überhaupt so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche gar nicht erst auf den Weg des Schulversagens und Schulabbruchs geraten.
Dafür hat DIE LINKE in Sachsen-Anhalt eigene Konzepte wie z. B. einen Schulreformgesetzentwurf vorgelegt, erwartet aber auch vom Bildungskonvent wegweisende Vorschläge.“