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Ohne Ausbildung von Fachkräften keine Zukunftsperspektive

Zur Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum Thema Ausbildungsstellen sowie zu den aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit zu offenen Ausbildungsstellen in Sachsen-Anhalt erklärt die Sprecherin der Fraktion für Ausbildungspolitik Doreen Hildebrandt

Zur Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum Thema Ausbildungsstellen sowie zu den aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit zu offenen Ausbildungsstellen in Sachsen-Anhalt erklärt die Sprecherin der Fraktion für Ausbildungspolitik Doreen Hildebrandt:

„6.200 registrierte Ausbildungsstellen sind in Sachsen-Anhalt laut Arbeitsagentur knapp zwei Monate vor Ausbildungsbeginn immer noch unbesetzt. Gleichzeitig suchen noch 5.200 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Laut Umfrage des DIHK, bei der 11000 Mitgliedsunternehmen befragt wurden, können in Ostdeutschland ca. 45 Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden.

Die Gründe, die von den betroffenen Betrieben genannt werden sind vielfältig, allerdings wird auch immer die hohe Quote von Studierenden als einer der Hauptgründe angeführt. Für DIE LINKE stellt dies eine falsche Herangehensweise dar. Wir sehen Bildung zuerst als Menschenrecht und stehen prinzipiell für einen freien Bildungszugang für jeden, unabhängig vom künftigen Berufsweg.

Festzustellen ist jedoch, dass seit Jahren ein rückläufiger Trend der Bewerberzahlen bei Berufen bzw. Ausbildungsstellen mit weniger attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen - wie Schichtsystem, harte körperliche Arbeit, geringe Ausbildungsvergütung usw. - zu verzeichnen ist. Die in der letzten Legislaturperiode verabschiedete Ausweitung der Berufsorientierung auf die Gymnasien, die wir im Grundsatz für richtig halten - vor allem für die Orientierung der Jugendlichen für ihren zukünftigen Berufsweg - wird dennoch nur geringfügige Verbesserungen bringen.

Vielmehr wird es darauf ankommen, dem gestiegenen Wettbewerb um geeignete Bewerber auch attraktive Maßnahmen gegenüber zustellen.

Auf der anderen Seite bedarf es auch effektiver und nachhaltiger Unterstützungssysteme für Jugendliche, die vielleicht noch nicht alle Anforderungen der Unternehmen erfüllen können. Die assistierte Ausbildung und ausbildungsbegleitende Hilfen können da ein Weg sein, jedoch gehört auf den Prüfstand, inwieweit diese Instrumente sich überschneiden und andererseits Lücken in der Förderung lernschwacher oder noch nicht ausbildungsreifer Jugendlicher bestehen.

Für Sachsen-Anhalts kleine und mittlere Unternehmen wie auch für das Land selbst wird es nicht zuletzt für die Zukunftsperspektive - also auch im Hinblick auf die Unternehmensnachfolge - ganz entscheidend sein, Fachkräfte auszubilden und auch zu halten. Dazu sollten alle Beteiligten weiterhin einander offen gegenüber stehen und sich gegenseitig Chancen ermöglichen, einen gemeinsamen beruflichen Weg zu gehen.“

Magdeburg, 17. Juni 2016