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Neustart in den Schulen für alle Jahrgänge - zunächst im täglichen Wechsel

Nach den Empfehlungen der Leopoldina zu Exitstrategie aus dem Shutdown in der Corona-Krise, die u.a. auch die schrittweise Öffnung der Schulen betreffen, ist ein Streit um den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Weg für die Wiederaufnahme des Unterrichts entbrannt. Es gibt unterschiedliche Vorschläge, wann und unter welchen Bedingungen der Unterricht starten kann und welche Schüler*innen zuerst wieder in die Schulen kommen sollen. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

„Einen normalen Schulbetrieb, so wie wir ihn kennen, werden wir in diesem Schuljahr nicht mehr erleben. Dafür sind die anhaltende Gefährdung durch das Corona-Virus und die Möglichkeiten seiner Verbreitung in den Schulen zu groß. Nicht ohne Grund waren es Schulen und Kitas, die vor mehr als vier Wochen als erste Einrichtungen komplett geschlossen wurden.

Doch damit tragen die Schüler*innen im Hinblick auf ihre Bildungsperspektiven auch mit die größten Lasten. Jeder Tag der Komplettschließung vermindert die Bildungschancen in höchst unterschiedlicher Weise und verschärft damit die soziale Spaltung. Denn vor allem Schüler*innen, die es in ihrer jeweiligen Schulform schwer haben und die Unterstützung in der Schule für ihren Lernerfolg unbedingt benötigen, bleiben jetzt zurück und werden vielfach das Schuljahr wiederholen müssen. Deshalb müssen dringend die Voraussetzungen geschaffen werden, um mit dem Unterricht wieder starten zu können.

Selbstverständlich steht dabei weiterhin der Schutz vor Ansteckung an erster Stelle. Zunächst wird nur ein Teil der Schüler*innen den Unterricht wieder aufnehmen können, denn das Abstandsgebot muss in den Schulen und auch in den Verkehrsmitteln für die Schülerbeförderung konsequent durchgesetzt werden. Darüber hinaus muss gewährleistet werden, dass in den kommenden Wochen alle Beteiligten zumindest einfache Mund-Nase-Schutzmasken tragen. 

Wenn die Schulen unter diesen Voraussetzungen geöffnet werden, dann aber grundsätzlich für alle Schüler*innen, wenn auch nicht gleichzeitig an jedem Tag. Es gibt keine wichtigen oder unwichtigen Schuljahrgänge. Weder Prüfungen oder Leistungsnachweise noch das Alter können hier der Maßstab sein, sondern dass für alle Schüler*innen wieder strukturierte Lernprozesse in Gang gesetzt werden und auch neuer Lernstoff vermittelt wird. Wenn bei einem täglichen Wechsel jeweils nur die Hälfte der Schülerschaft die Schulen besucht, können durchgängig Gruppen in halber Klassenstärke gebildet werden. Es muss allen Schüler*innen ermöglicht werden, ihre Rückstände zu reduzieren.“


Magdeburg, 15. April 2020