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Lieber spät als gar nicht

Fachkräftesicherungspakt für Sachsen - Anhalt

So könnte man die erneute Aktion der Landesregierung beschreiben.
Ein Fachkräftesicherungspakt für Sachsen - Anhalt ist wichtig für die Sicherung der Wettbewerbs-fähigkeit der Wirtschaft unseres Landes. Allerdings ist die Einberufung eines Paktes, zu einer Zeit, in der bereits mehr als 10 000 Fachkräfte in unserem Land fehlen reichlich spät. Die Lösung des Problems bedarf aus unserer Sicht viele Jahre, weil die Ursachen bereits in der Wissens-vermittlung in den allgemein bildenden Schulen beginnen. Es wirkt wie Aktionismus um kurz vor der Wahl zu zeigen, wie in diesem Land die Probleme angefasst werden.
Neu ist das Thema nicht, leider. Seit Jahren fehlen Nachfolger für Unternehmen und der Fachkräftemangel wurde vor vielen Jahren schon festgestellt. Die Entwicklung der Schulabgänger konnte bereits mit der Geburtenentwicklung ende der 1990 Jahre beziffert werden. Es war abzusehen, wie viele Absolventen auf den Arbeitsmarkt drängen würden.
Bei vielen Betriebsbesuchen wurden uns von Unternehmern und Geschäftsführern die Sorgen insbesondere um die Qualität der künftigen Facharbeiter vermittelt. Die Ausbildungsreife der Schulabgänger war immer Kritikpunkt. Die Landesregierung hätte viel eher reagieren müssen. Da die Grundfeiler bereits in der Schule gelegt werden, dauert dass doch noch viele Jahre bis gut geschulte Bewerber sich in Unternehmen melden.
Die Linke fordert dazu. Die Schulbildung an den allgemein bildenden Schulen zu qualifizieren, um die Voraussetzungen für eine gute Ausbildungsreife schaffen.
Dazu ist auch die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft qualifizierter zu entwickeln. Für alle allgemein bildenden Schulen sind regelmäßige Betriebsbesuche fest in den Lehrplan aufzunehmen. Dabei ist einer frühzeitigen Berufsorientierung der jungen Mensche besondere Beachtung zu schenken.
Auch der Facharbeiter muss wieder mehr gesellschaftliche Anerkennung erfahren. Die Anforderungen haben sich auch in diesem Bereich, insbesondere durch wissenschaftlichen und technischen Entwicklung erhöht. Nicht zuletzt gehören gute Entlohnung, Mitbestimmung durch Betriebsräte und familienorientierte Arbeitszeiten dazu.
Auch wenn manche glauben, dass die Demographie die Probleme der Ausbildungsbedingungen lösen wird, wird das auf keinen Fall im Selbstlauf geschehen. Das gegenseitige Überlassen der Ausbildungsverantwortung der Firmen löst das Problem auf keinen Fall. Die Unternehmen haben alle eine Verantwortung insbesondere für die duale  Ausbildung, deshalb fordern wir nach wie vor von Unternehmen, die nicht ausbilden, sich an einer Ausbildungsumlage zu beteiligen.
Unsere Befürchtung ist, dass außer Debatten nichts Konkretes rauskommt. Konkrete Terminstellungen und Zielstellungen für künftige Facharbeiterstrukturen sucht auch der geneigte Leser um sonst. Der Entwurf für den Fachkräftesicherungspakt gibt das jedenfalls nicht her. Nun kann man nur hoffen, dass die künftige Arbeit in diesem Pakt für  schnelle und bessere Ergebnisse sorgt.