Koalition will Lehrkräfte zum Billigtarif halten – Sargnagel für die Lehrkräfteversorgung!
In der heutigen Beratung des Finanzausschusses haben die Koalitionsfraktionen die Einstufung der Lehrkräfte an Grundschulen in die Besoldungsgruppe A13 abgelehnt. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde nur von den Mitgliedern der Fraktionen DIE LINKE und Bündnis90/Die Grünen unterstützt und ist damit vom Tisch. Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:
»Mit der Verweigerung einer höheren Einstufung für die Grundschullehrkräfte im Land in die Besoldungsgruppe A13 schmieden Landesregierung und Koalitionsfraktionen einen weiteren Sargnagel für die Lehrkräfteversorgung an den Grundschulen. Die letzte Chance, gerade noch rechtzeitig den bisherigen Kurs zu ändern, ist damit verspielt.
Nachdem alle Länder um uns herum diesen seit Jahren überfälligen Schritt mit ihren Grundschullehrkräften inzwischen längst gegangen sind oder ihn gerade umsetzen, herrscht in unserem Regierungslager weiter der Irrglaube, man könnte heute immer noch alles billig bekommen. Die Grundschullehrkräfte in die gleiche Besoldungsgruppe A13 wie alle anderen Lehrkräfte einzustufen, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, es ist schlicht das Gebot der Stunde, um die weitere Abwanderung von hier ausgebildeten Lehrkräften zu verhindern.
CDU und SPD haben zu verantworten, dass Sachsen-Anhalt schon heute in seinen Grundschulen das schlechteste Unterrichtsangebot aller Bundesländer hat. Die Kompetenzen der Kinder am Ende der Grundschulzeit sind deshalb im Sinkflug. Mit der heutigen Ablehnung der A13 für die Grundschullehrkräfte wurde den vielen Fehlentscheidungen der letzten 15 Jahre ein krasses politisches Versagen hinzugefügt. Der Preis für den unaufhaltsamen Niedergang der Schulbildung, der den Kindern und Jugendlichen für ihre Zukunft hier aufgebürdet wird, ist nicht mehr bezahlbar!«
Magdeburg, 20.10.2022