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Kindertagesbetreuung im ländlichen Raum darf kein Luxus sein!

Die Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern in Sachsen-Anhalt sind seit dem Sommer teils deutlich gestiegen, wie Antworten auf eine Kleine Anfrage von LINKEN Landtagsabgeordnete Nicole Anger zeigen. Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, betont dazu:

»Die Elternbeiträge wurden insbesondere in Gemeinden im Landkreis Börde gravierend erhöht. Aber auch im Burgenlandkreis und in Mansfeld Südharz sind Beitragserhöhungen von bis zu 30%, teilweise auch darüber erfolgt. Bei der Hortbetreuung zahlen Eltern in Halberstadt und in sieben Gemeinden der Börde, darunter Eilsleben, Wefensleben und Ummendorf, knapp 80% mehr als im Vorjahr.

Wie kann es sein, dass Eltern für eine 6 Stunden Hortbetreuung (rund 180 Euro) mehr als für eine 8-stündige Kindergartenbetreuung (rund 155 Euro) zahlen? Die Betreuungskosten von knapp 180 Euro für einen sechsstündigen Hortplatz deuten darauf hin, dass die Gemeinden hier den gesamten Kostenanteil auf die Eltern übertragen und sich selbst nicht wie vorgesehen an der Finanzierung beteiligen. Die Frage dahinter ist ganz klar: Wie sollen solche Entwicklungen die Menschen zum Leben im ländlichen Raum ermutigen? Kindertagesbetreuung ist kein Luxus, sondern Teil der Daseinsvorsorge!

Das Land darf die Gemeinden und Städte mit ihren finanziellen Problemen, die sich u.a. durch die steigenden Energiepreise auch in der Kindertagesbetreuung niederschlagen, nicht allein lassen. Besonders angesichts eines abnehmenden und alternden Bevölkerungsanteils im ländlichen Raum müssen dort Lebensbedingungen gerade für junge Familien attraktiver gemacht werden. Das hat etwas mit vorausschauender Landesentwicklung zu tun. Dieser muss die Landesregierung endlich Rechnung tragen und die Lebensqualität im ländlichen Raum in allen Bereichen stärken. Wir sagen: Runter mit den Beitragskosten für Kita und Hort, Stärkung der Jüngsten und der Erzieher:innen. Es braucht endlich eine vorausschauende Politik der frühkindlichen Bildung - im Sinne der Kinder, ihrer Familien und der pädagogischen Fachkräfte in unserem Land!«

Die Antwort der Landesregierung auf die o.g. Kleine Anfrage (Drs. 8/1150) finden Sie unter dem Text.

 

Magdeburg, 22. Dezember 2022

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