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Keine weitere Belastung der Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt

In der Landtagsdebatte um das von der Landesregierung eingebrachte 80+10-Modell für den Schulunterricht in Sachsen-Anhalt betont Thomas Lippmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher:

„Die Koalition will als Antwort auf den Lehrkräftemangel neue Modelle der Unterrichtsorganisation ausprobieren. Worum es der Koalition geht, ist der Missbrauch solcher Modelle für das Stopfen von Löchern in der Lehrkräfteversorgung. Damit wird eine Grenze des Erlaubten überschritten. Durch solche Modelle kommt keine einzige neue Lehrkraft in die Schulen. Wenn damit also dem Lehrkräftemangel entgegengewirkt werden soll, dann geht das nur mit Arbeitsverdichtung für die vorhandenen Lehrkräfte. Sie sollen mehr Schüler*innen unterrichten. Die Arbeitszeit der Beschäftigten unterliegt dem Tarifrecht bzw. dem Dienstrecht und ist kein Spielzeug für Arbeitgeber*innen oder Dienstherren. Eine Unterrichtsstunde wird mit 45 Minuten berechnet, damit gibt es keine Experimentierklausel für neue Arbeitszeitmodelle. Dieser Antrag ist ohne Rechtsgrundlage, ignoriert Tarif- und Dienstrecht und tritt Gewerkschaften mit Füßen.

Ein solches illegales Ansinnen lehnen wir ab. Statt mit Gewerkschaften über freiwillige Arbeitszeitkonten zu verhandeln, will sich die Landesregierung erneut an der Arbeitszeit der Lehrkräfte bedienen. Das ist nicht das, was die Schulen nach zwei Jahren Corona von der Landesregierung erwarten können. Es steht im Widerspruch zu dem Dank, den die Bildungsministerin erst zum Jahresauftakt an die Beschäftigten übermittelt hat. Vielmehr muss die Landesregierung effektiv und einfallsreich für mehr Personal in den Schulen sorgen und nicht die verblieben Lehrkräfte immer weiter ausquetschen.“

 

Magdeburg, 24. Februar 2022