Im Umgang mit dem Wolf mehr Beraten, Schützen und Entschädigen
In der Landtagsdebatte um das Jagdrecht für Wölfe betont Hendrik Lange, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
„Die AfD will mal wieder den Wolf abschießen und möchte sich als Schutzpatron der Schafshalter*innen aufspielen. Der Wolf gehört zu den streng geschützten Arten. Wie sich die Population entwickelt und ob es einen stabilen Erhaltungszustand gibt, das wird nicht politisch oder nach irgendeinem Gefühl entschieden. Es ist einzig und allein eine wissenschaftliche Beurteilung.
Die Großprädatoren wie der Wolf sind ursprünglich heimisch in unserem Land. Ich habe es hier als Kompliment der Natur an unseren Artenschutz bezeichnet, dass sich der Wolf wieder angesiedelt hat. Dass die AfD einer heimischen Tierart den Kampf angesagt hat, das nehme ich zur Kenntnis. Aber dass jetzt der Landtag politisch entscheiden soll, dass ein bestimmter Wolf abgeschossen werden soll, das ist schon ein Hohn.
Ich kann sehr gut mitfühlen, wie sich Tierhalter*innen fühlen, wenn der Wolf ein Tier gerissen hat. Deswegen stehen wir zu dem Dreiklang von Beraten, Schützen, Entschädigen. Die Entschädigungsleistungen müssen dem tatsächlichen Verlust entsprechen. Aber die Aufnahme ins Jagdrecht und eine ganzjährige Schonzeit sind Symbolpolitik. Zumal eine etwaige falsche Bejagung sich kontraproduktiv auf eine Bestandsminimierung auswirkt. Der Wolf soll hier heimisch bleiben. Den Schaden, den er anrichten kann, soll entschädigt werden. Die Menschen brauchen Aufklärung, wie sie gefahrlos mit dem Wolf leben können.“
Magdeburg, 25. Februar 2022