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Haseloff jubelt über Cochstedt – aber um welchen Preis?

Zu Bemerkungen Wirtschaftsminister Haseloffs, in Cochstedt sei nun der Durchbruch gelungen, bemerkt der wirtschaftspol. Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel

Zu Bemerkungen Wirtschaftsminister Haseloffs, in Cochstedt sei nun der Durchbruch gelungen, bemerkt der wirtschaftspol. Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel:

„Eine Bewirtschaftung Cochstedts ist allemal besser als eine Industriebrache, darüber sollte es kaum Streit geben. Ob die angekündigte Ansiedlung von Ryanair nun tatsächlich den großen Durchbruch bringt, wird die Zeit erweisen, derartige Ankündigungen gab es ja bereits geradezu inflationär, bis hin zum geplanten Weltraumbahnhof.

Wenn Herr Haseloff jetzt allerdings Freude verbreitet, spricht das nicht unbedingt für seinen wirtschaftspolitischen Horizont, denn volkswirtschaftlich gesehen, ist das, was hier abläuft, geradezu aberwitzig. Ryanair zieht sich aus Thüringen komplett zurück, da man sich dort über das Geld nicht einigen konnte. In Cochstedt wartet nun ein mit immerhin 60 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln ein gut gepolstertes Bett. Was hier geschieht, ist genau der ruinöse Fördermittelwettbewerb, den DIE LINKE seit langem kritisiert.

Das Janusköpfige an dem Prozess wird von Herrn Haseloff komplett ausgeblendet, was kümmern uns schließlich die Nachbarn? Wenn das die viel gepriesene Initiative Mitteldeutschland ausmacht, dann kann man leider nur sagen: Abstimmungen in wirtschafts- und ansiedlungspolitischen Fragen bleiben Fehlanzeige.

Herr Haseloff mag sich ja im Moment freuen, aber den Preis, um den das alles geschieht, verschweigt er geflissentlich. Und was wird wohl geschehen, wenn erneut Landesmittel gefordert werden, um den Flugbetrieb in Gang zu setzen und dauerhaft durchzuführen?“

Magdeburg, 9. Januar 2011