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Frauen stärken!

Anlässlich des Internationalen Frauentages erklärt die Gleichstellungspolitikerin der Fraktion Henriette Quade

Anlässlich des Internationalen Frauentages erklärt die Gleichstellungspolitikerin der Fraktion Henriette Quade:
 
„In den letzten Wochen wurde vielfach auf die Stärke von Frauen und auf die Rolle von Frauen für die Gesellschaft und die Zukunft verwiesen. Der Internationale Frauentag sollte in der Tat Anlass sein, nach dem tatsächlichen Stand der Gleichberechtigung und der Umsetzung der Frauenrechte zu fragen.
 
Mit Blick auf Sachsen-Anhalt bleibt festzustellen: Nach wie vor sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert, nach wie vor geht die Landesregierung bei der Erfüllung der sogenannten Quote von 40 % nicht beispielhaft voran. Nach wie vor gibt es zu wenige nennenswerte Bemühungen zur Erhöhung des Anteils weiblicher Beschäftigter in den Behörden des Landes.
 
Eine in dieser Woche vorgestellte europaweite Studie erschütterte mit dem Befund: Jede dritte Frau wird bzw. wurde Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt. Die hier notwendigen Beratungsstellen sind mit den seit Jahren nicht an gestiegene Sachkosten und Inflation angepassten Fördersummen auch noch unzureichend mit Personal ausgestattet.
 
Mit dem angedrohten Ausstieg der letzten Versicherungen aus der Haftpflichtversicherung für freiberuflichen Hebammen steht zudem ein erheblicher Rückschritt für Frauen bevor: Nicht nur dass die Hebammen vor dem beruflichen Aus stehen und aus gesundheitspolitischer Sicht ein immenses Defizit entsteht - für Frauen bedeutet das auch und vor allem eine rückschrittliche Einschränkung ihrer Möglichkeiten und ihrer Freiheit zu wählen, welche Begleitung sie während der Schwangerschaft wollen, wie sie ihr Kind zur Welt bringen möchten und in welcher Weise sie in der ersten Zeit mit ihrem Kind betreut werden wollen. Politik steht hier klar in der Verantwortung, endlich Lösungen für dieses seit Jahren prinzipiell bekannte Problem zu finden. DIE LINKE hat hier mit dem staatlichen Haftungsfonds einen konkreten Vorschlag unterbreitet und fordert die anderen Fraktionen und Parteien dazu auf, sich gemeinsam mit allen Betroffenen an einen Tisch zu setzen und aktiv zu werden.
 
Allein diese kleine Bestandsaufnahem zeigt: Es ist richtig und es ist notwendig, den Internationalen Frauentag als Tag des Widerspruchs, als Tag des Engagements und als Kampftag zu begreifen und jeden Tag des Jahres zu Tag des Eintretens für die Rechte von Frauen zu machen. Sonst bleiben die morgen vielfach überreichten Blumen eine leere Geste.“
 
Magdeburg, 7. März 2014