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Frage nach der politischen Verantwortung für Vorgänge im Landessportbund verschärft sich

Birke Bull, stellv. Fraktionsvorsitzende

Nach dem Bericht des Landesrechnungshofes über die Prüfung des Landessportbundes wird einmal mehr deutlich: Nicht nur das Finanz- und Wirtschaftsgebaren des Landessportbundes steht zur Disposition, sondern auch die personellen und materiellen Verflechtungen zwischen Sport und Politik.

Die Führung des Landessportbundes hat durch ihr Finanz- und Geschäftsgebaren dem Ansehen des Sports insgesamt und vor allem seiner sozialen Stellung innerhalb Sachsen-Anhalts einen Bärendienst erwiesen. Dieses Ansehen ist massiv beschädigt, das Vertrauen in einen verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Geldern, die für die Förderung des Sportes gedacht waren, wurde nachhaltig untergraben.
Umfangreicher Handlungsbedarf auch für die Sportpolitik des Landes ist gegeben. Über die Zukunft der Form der Sportförderung muss neu diskutiert werden.

DIE LINKE im Landtag wird sich in den kommenden Monaten dafür stark machen, dass die Neugestaltung der Strukturen des Sports selbst, aber auch der Sportförderung nicht mehr allein Sache der Verwaltung und der Sportfunktionäre bleibt, sondern öffentlich und transparent geführt wird. Dies ist die Landespolitik all jenen schuldig, die über keine solch privilegierte Stellung verfügen wie der Sport.

Darüber hinaus stellt sich nach dem Bericht des Landesrechnungshofes verschärft die Frage nach der politischen Verantwortung. Ganz offensichtlich waren spätestens seit 2001 auch VertreterInnen im Ministerium über Unklarheiten und Probleme im Landessportbund informiert. Nach Einschätzung des Landesrechnungshofes waren diese Probleme auch vor Ort in so manchen Vereinen und Verbänden kein Geheimnis. Es scheint deshalb an der Zeit zu klären, weshalb diesen Hinweisen nicht nachgegangen wurde und wer die Transparenz und die Seriosität des Geschäftsgebarens im Landessportbund nicht nur geduldet, sondern sogar befördert hat.

Auffällig ist schon, dass sich die CDU-FDP-Koalition von 2002 bis 2006 einerseits zwar gern mit den schillernden Erfolgen des Sports schmückte, es allerdings andererseits mit ihrer Kontroll- und Aufsichtspflicht gar nicht so genau nahm.

Angesichts der Verführungen, die der Glanz des Sportes für die Präsentation der politischen Klasse bereithält, sind PolitikerInnen gut beraten, sich von Privilegien und Seilschaften möglichst fern zu halten. Nicht nur das Finanz- und Wirtschaftsgebaren des Landessportbundes steht zur Disposition, sondern auch die personellen und materiellen Verflechtungen zwischen Sport und Politik.