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Erhöhung der Lehrerstellen ist überfällig

Zum gestern von der SPD im Rahmen eines Werkstattgesprächs öffentlich gemachten Vorstoß, sich in der Koalition im Rahmen der Haushaltverhandlungen für eine Erhöhung der Lehrerstellen einzusetzen, erklärt der bildungspolitische Sprecher Thomas Lippmann:

„Ein solcher Schritt ist längst überfällig und würde bei seiner Umsetzung den Schulen etwas Luft im Hinblick auf die desolate Unterrichtsversorgung verschaffen. Deshalb kann man der SPD in den Koalitionsgesprächen nur Erfolg wünschen, ohne unerwähnt zu lassen, dass es die Fraktion DIE LINKE war, die beharrlich darauf gedrungen hat, die Zielzahlen beim Lehrerpersonal endlich den realen Erfordernissen entsprechend nach oben zu korrigieren.

In dem Gespräch wurde aber auch deutlich, dass der Bildungsminister selbst keine Initiative für mehr Neueinstellungen ergreift, sondern sich von den Koalitionspartnern zum Jagen tragen lässt. Er nutzte seinen Auftritt, um das Feld für weitere Kürzungen bei den Zuweisungen an die Schulen vorzubereiten. Statt sich für mehr Lehrer und damit für eine Verbesserung des Unterrichtsangebotes stark zu machen, kämmt der Minister die Schulpläne auf der Suche nach Einsparpotenzialen durch. Die sieht er offensichtlich besonders in den Lehrplänen von Grund-und Sekundarschulen und bei der Förderung von Migranten und Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Aber auch bei den Anrechnungen für die vielfältigen Aufgaben, die in den Schulen neben dem Unterricht erledigt werden müssen, soll die Axt angelegt werden.

Wenn der Minister tatsächlich solche Bedarfsreduzierungen erzwingt, streckt er im bundesweiten Vergleich in fast allen Schulformen wieder einmal die Hand nach der „roten Laterne“ aus.

Sollte sich die SPD mit ihren Forderungen durchsetzen, wird sich allerdings die Diskussion um die Besetzungsmöglichkeiten mit ausgebildeten Lehrkräften und damit auch die Kontroverse um die vor wenigen Tagen entlassenen Sprachlehrkräfte neu entfachen. Denn dann geht es um 700 – 800 Neueinstellungen in diesem Jahr – etwa genauso viele wie 2016. Die Zahl der Absolventen in den Lehrerseminaren in Halle und Magdeburg ist aber gerade einmal halb so groß. Es war absehbar, dass es so kommen würde und Sachsen-Anhalt händeringend Lehrer suchen wird. Deshalb muss sofort nach einer positiven Entscheidung über einen weiteren Stellenzuwachs gehandelt und den gut qualifizierten Sprachlehrern unverzüglich ein Einstellungsangebot gemacht werden.“


Magdeburg, 27. Januar 2017