Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Deutschland verspielt seine Zukunft als Industrie-Nation

Die neuesten Ergebnisse der internationalen Schulleistungsuntersuchung Pisa sorgen erneut für einen „Pisa-Schock“. Die Kompetenzen liegen in allen untersuchten Bereichen auf dem tiefsten Stand seit der ersten Pisa-Untersuchung im Jahr 2000. Nach dem ersten Pisa-Zeugnis seit der Corona-Pandemie stehen die getesteten 15jährigen Schüler:innen schlechter da als alle Generationen vor ihnen. Zu diesem Befund erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

„Diese Ergebnisse sind katastrophal – zuerst für die betroffenen Jahrgänge von Schüler:innen, am Ende aber für uns alle. Ohne beste Bildung für alle werden ganze Generationen unserer Jugendlichen in ihren Perspektiven massiv benachteiligt. Ohne beste Bildung für alle gibt es nicht im Ansatz die Chance, dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel und den daraus erwachsenden wirtschaftlichen Folgen aus eigener Kraft etwas entgegenzusetzen.

Jetzt wird uns allen die Rechnung für mehr als 15 Jahre Kürzungspolitik im Bildungsbereich präsentiert. Die Corona-Pandemie hat die Probleme zwar unzweifelhaft verschärft, sie ist aber nicht die Ursache für diese massiven Kompetenzverluste. Es zeigt sich jetzt, dass die Schulen – vorher schon personell ausgeblutet – unvorbereitet in diese Pandemie geschlittert sind und dann mit den wochenlangen Schulschließungen und überzogenen Erwartungen an den digitalen Distanzunterricht auch noch massive Fehleinschätzungen und -entscheidungen getroffen wurden.

Gegen diesen Niedergang der schulischen Bildung hilft nur eine konsequente Personaloffensive. Angefangen von der deutlichen Erweiterung der Lehramtsausbildung u. a. auch in Magdeburg über Reformen der Lehramtsausbildung mit der Reduzierung der Lehrämter als längerfristige Lösungen sowie den Einstieg in ein eigenes Landesprogramm zur Erweiterung der Schulsozialarbeit über die Gewährung von Anwärtersonderbezügen bis hin zur Gewinnung von zertifizierten Bildungsträgern, um qualifizierte Unterrichtsangebote wie etwa berufspraktischen Unterricht an den Schulen der Sekundarstufe I anzubieten als kurz- und mittelfristige Lösungen.

Diese und noch mehr Vorschläge liegen längst auf dem Tisch, sie müssen nur aufgegriffen und finanziert werden. Genau daran aber scheitert ihre Umsetzung – am Geld, das der Finanzminister mit Duldung durch die gesamte Landesregierung nicht zur Verfügung stellen will.“

 

Magdeburg, 5. Dezember 2023