Der Zweck heiligt nicht die Mittel – Lehrkräftesuche durch Headhunter beenden!
Nach einem Bericht der Volksstimme ist bekannt geworden, dass es in den Abrechnungen der beiden Headhunter-Agenturen, die vom Bildungsministerium mit der Akquise von Lehrkräften vor allem im Ausland beauftragt wurden, umfangreiche Unregelmäßigkeiten gibt, die durch das Landesschulamt als nicht vertragskonform bewertet werden. Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:
„Wenn jetzt sogar in einem Bericht des Landesschulamtes dringend dazu geraten wird, das Experiment nicht über die Vertragslaufzeit bis zum Ende des Jahres hinaus zu verlängern, so ist dem uneingeschränkt zuzustimmen. Diese Geldverschwendung muss schnellstmöglich beendet werden.
Die Zweifel am Sinn einer Suche nach zusätzlichen Lehrkräften mit Hilfe externer Headhunter-Agenturen bestand von Anfang an und wurde seitdem immer wieder kritisch hinterfragt. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass der hohe finanzielle Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum geringen Ergebnis steht. Immerhin standen im Landeshaushalt im Jahr 2023 für die Lehrkräfte-Akquise durch die Headhunter 1 Mio. Euro zur Verfügung, eingestellt wurden aber über diesen Weg gerade einmal 36 Lehrkräfte.
Für 1 Mio. Euro könnte man im Landesschulamt eine eigene Spezialagentur mit eigenem Personal mit mindestens zehn Mitarbeiter*innen aufbauen, die sich ausschließlich um die Gewinnung von zusätzlichen Lehrkräften außerhalb des trägen und unflexiblen Online-Bewerbungsprotals kümmern sollten. Wenn jeder dieser zehn Personalagenten nur eine zusätzliche Lehrkraft im Monat für den Schuldienst im Land gewinnen würde, wären das ein Vielfaches von dem, was die Headhunter zustande bringen.“
Wir werden im Bildungsausschuss darauf drängen, dass die Verträge nicht verlängert werden und stattdessen für eine effiziente Suche nach neuen Lehrkräften mehr in eigenes Personal investiert wird. Wir setzen darauf, dass diese Einsicht nicht nur bei uns und im Landesschulamt, sondern auch bei den Koalitionsfraktionen und in der Landesregierung ankommt.“
Magdeburg, 26.03.2024