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Cochstedt - bitterer Beigeschmack wird bleiben

Zum möglichen Verkauf des Flughafengeländes Cochstedt erklärte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel

Zum möglichen Verkauf des Flughafengeländes Cochstedt erklärte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel:

„Mit dem möglichen Verkauf des Flughafengeländes Cochstedt geht eines der traurigen Kapitel zu Ende, in dessen Verlauf im wahrsten Sinne des Wortes Millionen in Beton verbaut wurden, ohne dass eine langfristig wirkende Entscheidung dahinter stand.

Mit der Entscheidung 1996/1997 durch die damalige rot-grüne Landesregierung zum Ausbau wurden bereits mehr als 40 Millionen kurzfristig investiert, auch unter aktiver Mitwirkung regionaler Politiker aller Parteien. Auch in Tolerierungszeiten wurde das Projekt mehr oder weniger zähneknirschend durch die PDS-Fraktion begleitet.

Bereits 2002 hat unsere Fraktion dann die Beendigung des Abenteuers Cochstedt gefordert. Aber CDU/FDP hielten eisern am Projekt fest und weitere Mittel flossen.

Mit der Entscheidung des Ausbaus des Flughafens Halle-Leipzig waren eigentlich die Prioritäten klar. Andere Investoren konnten nicht gefunden werden, auch als Konkurrenz zu Halle-Leipzig nicht. Die Aufnahme von Cochstedt in das Mitteldeutsche Flughafenkonzept war Augenauswischerei anstatt eines klaren Bekenntnisses zum Scheitern des Projektes. Es war natürlich nicht zu vermitteln, dass erst Millionen Euro in den Sand oder besser gesagt in die Wolken geblasen wurden, und dann keine nachhaltigen Effekte zu verzeichnen waren.

Ein bitterer Beigeschmack wird wohl bleiben, obwohl die Akzeptanz der Kaufsumme noch der Zustimmung des Finanzausschusses bedarf. Aber für ein "Gewerbegebiet mit Landebahn" - wie in der ursprünglichen Konzeption bezeichnet - wird wohl kaum der bereits  investierte Betrag übrigbleiben.

Cochstedt ist ein Beispiel, an dem sichtbar wird, dass mit dem Versprechen von Arbeitsplätzen noch lange keine strategische Entscheidung hinter der Zahlung von Fördermitteln stecken muss.

Und schließlich sind von Magdeburg aus mehrere Flughäfen mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln zu erreichen, ohne dass in der Nähe der Landeshauptstadt mit öffentlichen Geldern Flugaffinitäten zu unterstützen sind.“