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CDU-geprägte Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt keine Erfolgsstory

Zu den letzten Verlautbarungen des Kultusministeriums zur Situation des Schulwesens in Sachsen-Anhalt und zur Kritik der GEW daran erklärt Matthias Höhn, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE

Zu den letzten Verlautbarungen des Kultusministeriums zur Situation des Schulwesens in Sachsen-Anhalt und zur Kritik der GEW daran erklärt Matthias Höhn, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:

„Das Kultusministerium versorgt in der letzten Zeit die Medien mit Bilanzen und Reflektionen zum Schulwesen in Sachsen-Anhalt. Dass dabei die Zeit konservativer Schulpolitik in Sachsen-Anhalt im Wahlkampf ins rechte Licht gerückt werden soll, ist nachvollziehbar. Die Wirklichkeit schön zu reden und auf kritische Distanz meist zu verzichten, hilft aber niemanden.

Die Jahre CDU-geprägter Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt waren keine Erfolgsstory. Das Ziel, mit einer festen Gliederung der Bildungsangebote „begabungsgerecht“ zu fördern und auf diesem Wege gerade die von der Wirtschaft besonders nachgefragten mittleren Schulabschlüsse zu stärken, wurde klar verfehlt: der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit Realschulabschluss an der Jahrgangsscheibe sank, Hauptschulabschlüsse gab es mehr – aber nicht aus der Gruppe derer, die bisher keinen Schulabschluss erlangten, ihr Anteil wuchs noch. Die Absolventinnen und Absolventen unterhalb des Realschulabschlusses übersteigt heute deutlich die Gruppe der jungen Leute mit Hoch- und Fachhochschulreife. Die soziale Schieflage bleibt: Wer aus Familien kommt, die jahrelang in Arbeitslosigkeit leben mussten, findet sich in der Regel bei denen wieder mit Hauptschulabschluss oder gar keinem Schulabschluss. Erfolge sehen anders aus.

Die Antwort auf eine solche Situation, kann weder ein „Weiter so!“ noch eine „Ermöglichungspolitik“ auf rein freiwilliger Grundlage sein. Im Schulwesen in Sachsen-Anhalt muss mit Konsequenz etwas getan werden. Vor allem müssen die Sekundarschulen ihren Ruf loswerden, die Schulen zu sein, wo man hinkommt, wenn man es zum oder im Gymnasium nicht schafft. Das geht nicht durch gesundbeten.

DIE LINKE hat ein klares Programm vorgelegt, wie die Sekundarschulen zu stärken sind. Sie sollen anspruchsvolle Profile ausbilden können, insbesondere  polytechnische Angebote entwickeln, den Weg zu allen Schulabschlüssen ohne Ehrenrunden öffnen und vor allem frei angewählt werden können. Die Schmalspurausbildung „hauptschulabschlussorientierter Unterricht“ gehört abgeschafft. Ziel für alle Schülerinnen und Schüler muss der Realschulabschluss sein. Die Anstrengungen in der Fortbildung und Weiterbildung müssen verstärkt werden, damit differenzierte individuelle Förderung auch gelingt. Wir wollen beginnen, die Lehrkräfte durch weiteres Fachpersonal und Hilfskräfte zu unterstützen. Schrittweise an allen Sekundarschulen aufzubauende Ganztagsangebote sollen Nachteilsausgleich ermöglichen und mehr Zeit zum Lernen und Vertiefen an der Schule schaffen. In diesem Rahmen wollen wir auch neue Entwürfe von Schulen ermöglichen und fördern, die aus regionalen Initiativen entstehen. Aber mit Leuchttürmen allein geben wir uns nicht zufrieden.

Wenn sich an den Schulen wirklich etwas vorwärts bewegen soll, muss ernsthaft über das Konzept der LINKEN geredet werden. Wirkliche Entwicklung gibt es nur mit uns.

Magdeburg, 2. Februar 2011