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Arbeitslosenstatistik verschleiert das Bild

Zur Veröffentlichung der Arbeitsmarktstatistik für den Monat Februar erklärt die arbeitsmarktpol. Sprecherin der Fraktion Sabine Dirlich

Zur Veröffentlichung der Arbeitsmarktstatistik für den Monat Februar erklärt die arbeitsmarktpol. Sprecherin der Fraktion Sabine Dirlich:

„175.800 Frauen und Männer waren im Februar arbeitslos gemeldet, 1.700 mehr als im Vormonat. Alle wissen, dass vor allem die Kurzarbeit diese Zahlen verschleiert, aber es kommt noch mehr hinzu. Es ist kaum im öffentlichen Bewusstsein, wer alles in dieser Statistik nicht auftaucht:

  • Menschen, die älter als 58 sind und Arbeitslosengeld II oder Arbeitslosengeld I beziehen;
  • Menschen in Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten);
  • Menschen in beruflicher Weiterbildung;
  • Menschen in Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (z.B. Bewerbungstraining);
  • Menschen in Aktivierung und beruflicher Eingliederung (z.B. private Arbeitsvermittlung);
  • Menschen, die einen Beschäftigungszuschuss erhalten (für schwer vermittelbare Arbeitslose);
  • Menschen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen;
  • kranke Arbeitslose.

All diese Menschen fallen aus der Arbeitslosenstatistik heraus, sie werden schlicht nicht mitgezählt. Diese Verfahrensweise verschleiert das tatsächliche Bild in erheblichem Maße.

DIE LINKE fordert, endlich eine Statistik zu erheben und zu veröffentlichen, die mit diesem Selbstbetrug Schluss macht - allein im Januar 2010 wurden bundesweit fast 1,2 Millionen Menschen nicht als arbeitslos gezählt. Die Statistik mag das ja verschönen, den Betroffenen hilft es herzlich wenig, die müssen sich dazu noch von Herrn Westerwelle beschimpfen und diffamieren lassen.

Angesichts von 175.800 Arbeitslosen allein in Sachsen-Anhalt und von 3,643 Millionen bundesweit unterstreicht DIE LINKE ihre Forderungen nach einer armutsfesten sozialen Mindestsicherung und einem gesetzlichen Mindestlohn. Allein dies wären wirksame Beiträge zu einer aktiven Arbeitsmarktpolitik, die den Betroffenen tatsächlich helfen würden.“

Magdeburg, 25. Februar 2010