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Angekündigte 2-G-Regel für Jugendliche unter 18 Jahren verschärft soziale Ausgrenzung

Mit der am 14. September in Kraft getretenen veränderten Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus kündigt die Sozialministerin an, dass man in etwa sechs bis acht Wochen auch die sogenannte 2-G-Regel für Kinder zwischen 12 und unter 18 Jahren einführen will. Dazu erklärt Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische sowie gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

„Die Ankündigung der 2-G-Regel für junge Menschen zwischen 12 und unter 18 Jahren ist ein sozialer Ausschluss mit Ansage. Allen ist bewusst, dass Kinder in diesem Alter eine Impfung nur erhalten, wenn ihre Eltern einwilligen. Kinder von impfkritischen Eltern oder von Impfverweigerer:innen haben folglich keine direkte Option einer Impfung.

Mit der fokussierten 2-G-Regel, die dann vorrangig den Freizeitbereich betreffen wird, schließt man eben diese jungen Menschen aus selbigem aus. Der Widerspruch in sich ist abstrus: In die Schule dürfen die Jugendlichen getestet gehen, die Musikschule oder das Kino mit Mitschüler:innen jedoch nur geimpft oder genesen besuchen. Junge Menschen können so Leidtragende der elterlichen Entscheidung ohne eigene Handlungsoption werden. Der Ansatz der Sozialministerin verschärft damit soziale Ungleichheiten. Der Fokus bei solchen Beschlüssen muss stärker auf die jungen Menschen gerichtet werden!

Statt Drohgebärden aus der Landesregierung braucht es jedoch aktives Handeln! Impfberatungen von Eltern, gemeinsam mit ihren Kindern, sowie gleichzeitige Impfangebote in Schulen sind ein Weg. Weiterhin wäre es gerade für die Altersgruppe unter 18 Jahren wichtig, auch künftig kostenlose Tests außerhalb der Schule anzubieten. So stärkt man gleichzeitig bei den jungen Menschen das Bewusstsein für einen Umgang mit dem Virus.“

 

Magdeburg, 16. September 2021