5- Mai 2012 – 20 Jahre Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung – Protesttag gegen Barrieren aktueller denn je!

Die behindertenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Dagmar Zoschke, kritisiert Verstöße der zuständigen Baubehörden gegen das Benachteiligungsverbot im Grundgesetz:

Beim Neubau des „Internationalen Begegnungszentrums“ und des Geisteswissenschaftlichen Zentrums an der Uni Halle werden wichtige Vorschriften barrierefreien Bauens einfach ignoriert. Nicht einmal Proteste von Behindertenbeauftragten haben bisher dazu geführt, dass die zuständigen Baubehörden ihre Pläne änderten. Wieder einmal wird damit im öffentlichen Raum sichtbar, dass die UN-Behindertenrechtskonvention und die mit ihr verbundenen Forderungen nicht umgesetzt werden. Vor allem aber zementiert deren Missachtung die noch immer in allen Lebensbereichen bestehende Benachteiligung der Menschen mit Behinderung.

Fehlende Barrierefreiheit schränkt nicht nur den Zugang zu diesen Gebäuden ein, sondern hindert Menschen mit Behinderungen auch am Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Andererseits ist ein qualifizierter Abschluss an der Uni Voraussetzung, um mit einem Beruf eigenständig und selbstbestimmt ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Wir fordern die Verantwortlichen im Landesbetrieb Bau auf, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die tatsächliche Barrierefreiheit zu gewährleisten.