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Stefan Gebhardt zu TOP 18: Förderung der Medienkompetenz als unverzichtbare Schlüsselqualifikation

Die Fraktion DIE LINKE hält diesen Antrag der Koalition für sinnvoll und wird ihm deshalb auch zustimmen.

Es geht aus unserer Sicht um zwei Punkte:

Der Punkt 1 besagt, dass der Landtag feststellen soll, dass Medienkompetenz eine wichtige Sache ist (oder wie es hier im Antrag heißt: eine unverzichtbare Schlüsselqualifikation). Dies ist mit Sicherheit hier im Hause unstrittig.

Mit Punkt 2 wird die Landesregierung aufgeordert, bis zum Jahresende ein Konzept vorzulegen, wie die Medienkompetenz gestärkt werden soll. Hauptaugenmerk legt man hier auf die allgemein bildenden Schulen, also auf die Verankerung von Medienkompetenz in den Stundentafeln und Rahmenrichtlinien, auf außerschulische medienpädagogische Projekte und auf die Fort- und Weiterbildungen von Erzieherinnen und Erziehern, bzw. Lehrerinnen und Lehrern.

DIE LINKE teilt diesen Ansatz. Besonders wichtig erscheint es uns aber, dass man mit dem zu erstellenden Konzept auch tatsächlich alle Schulformen und hier alle Schülerinnen und Schüler aus allen sozialen Milieus erreicht. Denn der Grad der Medienbildung ist zwischen den verschiedenen Milieus  auch sehr unterschiedlich,
jemand, der viele Stunden täglich mit Computerspielen verbringt, ist in technischen Fragen seinen Lehrerinnen und Lehrern mit Sicherheit überlegen. Ihm fehlt aber sehr oft ein kritischer Umgang mit dem Medium und ist schnell manipulierbar. Diesen Personenkreis zu erreichen, ist die wesentliche Aufgabe, vor der die Landesregierung beim Erstellen des Konzeptes steht.

Das heißt aus unserer Sicht auch, dass wir (eben weil es kein homogenes Publikum ist) unterschiedliche Herangehensweisen brauchen, wenn wir wirklich alle erreichen wollen. Und das muss unser Ziel sein.

Bei der Frage, wie Medienkompetenz in den Stundentafeln verankert werden soll, will ich für DIE LINKE klar sagen, dass wir ein separates Unterrichtsfach hierzu nicht für zweckmäßig halten würden. Sinnvoll ist aus unserer Sicht nur ein fächerübergreifendes Agieren, eben weil es ein so komplexes Thema ist.

Noch einen Hinweis an die Landesregierung bei der Konzepterarbeitung: Nutzen Sie bitte den wissenschaftlichen Sachverstand, den es bei diesem Thema gibt. Im März letzten Jahres  haben Medienpädagogische Einrichtungen in Deutschland ein Medienpädagogisches Manifest erarbeitet und vorgestellt, welches den Titel trägt: Keine Bildung ohne Medien.
Hierin findet man sehr kluge Ansätze für eine stärkere Medienbildung, die man nutzen sollte. Da auch Professoren und Dozenten der Universität Magdeburg an der Erarbeitung des Manifests beteiligt waren, sollte man die kurzen Wege nutzen und ihren Sachverstand mit einbeziehen.

Wir wollen den Antrag gern direkt beschließen und nicht noch in die Ausschüsse überweisen. Denn bei Ausschussüberweisungen besteht ja bekanntlich die Gefahr, dass der Antrag für erledigt erklärt wird. Ich denke aber, dass man dies nicht für erledigt erklären sollte, sondern einen klaren Auftrag an die Landesgerierung per Beschluss erteilen sollte. Wir stimmen dem Antrag direkt zu.