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Harry Czeke zu TOP 17: Entwicklung eines Konzeptes zum Aktivtourismus in Sachsen-Anhalt

Ausgehend von der Situation und den Potenzialen unseres Landes im Bereich Tourismus ist es schon richtig, dass wir uns neben dem Kultur- und Städtetourismus aber auch dem Kongress- und Seminartourismus u.a. vor allem dem Aktivtourismus zuwenden. Hier haben wir in der Tat gute Ausgangsbedingungen, wenn nicht gar Alleinstellungsmerkmale zu bieten.

Da denke ich unwillkürlich insbesondere an den Elberadweg, der ja bereits mehrfach zum beliebtesten deutschen Radweg gekürt worden ist. Entlang des Blauen Bandes führt er von der Altmark über Magdeburg bis nach Anhalt – 330 km durch schönste Kultur- und Naturlandschaften (80 %  des Elbauenwaldes befinden sich in Sachsen-Anhalt). Dieses Blaue Band ist praktisch wie ein Nervenstrang, der die anderen Events oder Markensäulen unseres Tourismus miteinander verbindet. – wie  z. B. Straße der Romanik und Gartenträume oder unser Schwerpunktthema „Luthers Land“.

Unter diesem Gesichtspunkt ist der Aktivtourismus nicht nur eine Frage des Gesundheitstourismus, sondern auch eine gute Möglichkeit Bildung, Kultur und Erholung auf diesem Band zu vernetzen.
Wir sind gut beraten, wenn wir aus diesem Strom die Energie schöpfen, mit der wir den Tourismus in Sachsen-Anhalt befördern.
Hier ist es gerade der Radtourismus, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut.  
Dessen unbenommen verdienen natürlich die anderen Aktivposten im Tourismus Wertschätzung und Förderung, wie zum Beispiel wandern, Reit-, Wander- und Wassertourismus.

Ich denke, dass der Landestourismusverband und die entsprechenden regionalen Tourismusverbände unseres Landes bzw. auch die IMG sowie die Tourismus-Marketing Sachsen-Anhalt GmbH  auf dem besten Wege sind, dieses Potenzial zu pflegen und auszuschöpfen.

Seit 2008 liegt mit der Broschüre „Aktiv im Naturreich“ eine brauchbare Handreichung für all jene vor, die zu Fuß, mit dem Rad, Auto, Boot oder auf dem Rücken der Pferde das Kultur- und Naturreich Sachsen-Anhalt erobern möchten.  
In diesem Zusammenhang bin ich geneigt zu sagen, dass das, was jetzt vorliegt, auch eher ohne besonderes Hinzutun der Landesregierung oder der Politik im Allgemeinen erreicht worden ist. Die zunehmende Tendenz hin zu mehr Aktivtourismus ist in erster Linie dem wachsenden Bedürfnis der Menschen nach mehr aktiver Erholung geschuldet.

Damit komme ich zu dem Antrag. Ich habe den Eindruck, dass das, was jetzt bereits schon durch die verantwortlichen aus den Tourismusverbänden und Gesellschaften (IGM, TGM, ...) auf einen Guten Weg gebracht worden ist, mit diesem Antrag noch den „richtigen“ politischen“ Anstrich erhalten soll. Natürlich können wir uns von der Landesregierung über den aktuellen Stand und aktuellste Tendenzen im Aktivtourismus berichten lassen – wie im ersten Punkt des Antrages gefordert wird. Dabei ist mit der vorliegenden Broschüre bereits viel abgearbeitet worden. Außerdem, nichts gegen ein Konzept, aber so kurz vor Ende der Legislaturperiode sehe ich nicht nur Probleme in zeitlicher Hinsicht.
Vielleicht möchte der zuständige Tourismusminister mit Blick auf die kommenden Wahlen sich einfach nur ins rechte licht rücken lassen und sich den Vorwurf ersparen, dass er seine „zukunftweisenden“ Thesen für die Ausrichtung der Tourismuspolitik des Landes  - wie er sie zum Tourismustag im November 2009 vorgestellt hat – selbst nicht genügend Wertschätzung beigemessen hat.

Danach sollte der Aktiv- und Naturtourismus  deutlich ausgebaut  und eigenständig in den nächsten Jahren in der Kundenkommunikation bedient werden. Sachsen-Anhalt sollte als aktivtouristisches Reiseland nachhaltig entwickelt und positioniert werden.
Hier konzeptionell vorzugehen ist sicher richtig, der Verdacht, dass es sich hier bereits um Vorboten des Wahlkampfes handelt, drängt sich angesichts der Umstände und der Zeit unwillkürlich auf.