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„Erst mal muss das durch die Köpfe“

Magdeburg, 24.01.2012

Barrierefreiheit und Inklusion standen im Mittelpunkt eines Gesprächs der Linksfraktion mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt

Man könnte jetzt meinen, das Gespräch konnte nur gut werden. Für Hans-Joachim Krahl und Hans-Peter Pischner vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. gab es erst mal einen Geldsegen, bevor es mit Abgeordneten der Linksfraktion in die Materie ging. Aus dem Solidarfonds der Fraktion überreichte ihr Vorsitzender Wulf Gallert eine Spende von 100 Euro. Für einen Bus, der noch dringend eine Ausstattung braucht und helfen soll „Beratungsleistungen in die Fläche zu tragen“, wie Hans-Peter Pischner meinte.
Damit war man schon mittendrin – bei der Arbeit und den Zielen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Das Thema Barrierefreiheit stand ganz oben auf der Agenda und um den Ausgang des Gesprächs vorweg zu nehmen: „Da sind Türen offen, wo wir welche einrennen wollten“, meinte Hans-Joachim Krahl. Wie wichtig das Anliegen für die Linksfraktion ist, erklärte sich letztlich aus den anwesenden Abgeordneten: Allesamt Mitglieder der Projektgruppe „Barrierefreies Sachsen-Anhalt“, die sich unter der Federführung von Dagmar Zoschke (Gesundheits- und Behindertenpolitik) Arbeitskreisübergreifend gegründet hat.
Es geht vor allem um die Umsetzung der UN-Konventionen für Menschen mit Behinderungen. Im Fall von blinden- oder sehschwachen Menschen etwa um die Verbesserung der visuellen Wahrnehmbarkeit des öffentlichen Raums. Diesbezüglich weise auch das Landtagsgebäude Mängel auf, meinte Hans-Peter Pischner. „Treppen sind beispielsweise nicht markiert und an den Türschildern fehlen taktile (fühlbare) Beschriftungen“, sagte er. Dass Barrierefreiheit und Inklusion jedoch weit darüber hinausgehen, war Konsens. „Erst mal muss das durch die Köpfe“, brachte es Dagmar Zoschke auf den Punkt.
Von baulichen Maßnahmen über den Arbeitsmarkt bis hin zur Bildung, darf Inklusion letztlich keinen Bereich aussparen. So setzt sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt unter anderem für ein echtes Wahlrecht bei der Beschulung von sehbehinderten Kindern und Jugendlichen an Regelschulen ein.  Und wo Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen des Verbandes wertvolle Arbeit vor Ort leisten, stellt sich eben auch die Frage nach dem Geld. Probleme gebe es bei der kommunalen Finanzierung von Beratungsstellen, da diese aus den Pflichtaufgaben einer Kommune entfallen, meinte Hans-Joachim Krahl.
„Die Aufgabe nehmen wir mit, wir sind alle auch Kommunalpolitiker, sagte Sabine Dirlich (Sozial- und Arbeitsmarktpolitik). Am Ende des Gespräches hatten mit Sicherheit auch Monika Hohmann (Kinder- Jugend- und Familienpolitik), Frank Hoffmann (Verkehrspolitik), Guido Henke (Bau- und Wohnungspolitik) und Angelika Klein (Haushaltspolitik) wertvolle Anregungen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes für ihre jeweiligen Arbeitsbereiche mitgenommen. Ausführlich hatte sich die Gesprächsrunde zudem mit dem Thema Blindengeld befasst. Und Wulf Gallert blieb letztlich zu bedauern, dass Vertreter des MDR quasi ein paar Tage zu früh in der Fraktion zugegen waren, denn zusätzliche Bilderklärungen im Programm des Senders und die Gründung eines entsprechenden Beirates mit Betroffenen, sind für den Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt gesteckte Ziele.

km

      

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