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In Sachsen-Anhalt droht Unterversorgung mit Haus- und Fachärzt:innen im ländlichen Raum

Zur Situation der haus- und fachärztlichen Versorgung im Land betont Nicole Anger, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt:

„In mehreren Teilen des Landes besteht eine drohende Unterversorgung mit hausärztlicher, aber auch fachärztlicher Versorgung. Die von der Landesregierung herausgegeben Zahlen sind alarmierend. Neben den Hausärzt:innen fehlen vor allem Hautärzt:innen, Augenärzt:innen und Nervenärzt:innen. Aber auch bei den Zahnärzt:innen werden wir in den kommenden Jahren eine große Versorgungslücke erleben. Das betrifft vor allem die Menschen, die in den ländlichen Regionen leben, dabei insbesondere die Altmark.

Wenn eine Unterversorgung droht, müssen umgehend Maßnahmen eingeleitet werden. Die Landesregierung verlagert diese Aufgabe aber sowohl auf die Kassenärztliche als auch die Kassenzahnärztliche Vereinigung. Dabei wird jedoch vergessen, dass beide Vereinigungen nur die Mediziner:innen gewinnen können, die auch ausgebildet werden. Seit Jahren weisen wir daraufhin, dass es dringend erforderlich ist, die Studienplatzkapazitäten zu erweitern und vermehrt Anreize zur Niederlassung im Land zu setzen.

Für junge Haus- und Fachärzt:innen sind die Rahmenbedingungen, sich hier im Land niederzulassen, ausschlaggebend. Das beginnt bei barrierefreien Praxisräumen und geht über eine gute ÖPNV-Anbindung bis hin zur Kita, Grundschule und weiterführenden Schulen in einem erreichbaren Umfeld. Diese Standortfaktoren sind als unerlässlich bei der Gesundheitsversorgung und der Bindung von Ärzt:innen zu beachten. Die Landesregierung hat einen klaren Auftrag, gute und gleichwertige Lebensbedingungen vor allem im ländlichen Raum zu schaffen und zu sichern. Diesem Auftrag muss sie sich stellen, wenn nicht aus der drohenden Unterversorgung eine reale Unterversorgung werden soll. Damit würden schlussendlich die Lebenszufriedenheit und Lebensqualität der Menschen noch weiter eingeschränkt.“

 

Hier finden Sie die entsprechende Anfrage von Nicole Anger.

 

Magdeburg, 5. Juli 2023