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Konzept für Kultur- und Kreativwirtschaft - Sammelsurium altbekannter Fördermaßnahmen

Zum von Wirtschaftsminister Möllring vorgestellten Papier „Impulsgeber und Innovationsmotor - Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt“ erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel

Zum von Wirtschaftsminister Möllring vorgestellten Papier „Impulsgeber und Innovationsmotor - Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt“ erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel:

„Man durfte gespannt sein auf das Konzept, da das Thema Innovationskraft in Sachsen-Anhalt perspektivisch eine besondere Rolle bei der Stärkung der Wirtschaftskraft spielt. Und der Gutachter Prof. Söndermann vom Büro für Kulturwirtschaftsforschung Köln verwies explizit darauf, dass zu prüfen sei, wie die vorhandenen Pilotmaßnahmen, Wettbewerbe oder Einzelprojekte, die noch zu wenige Künstler und Kreativunternehmer erreichen, in eine strukturpolitische Strategie überführt werden können.

Umso bedauerlicher bleibt, dass das vorgestellte Konzept nur ein Sammelsurium altbekannter Fördermaßnahmen des Landes beinhaltet.

Bereits bei der Diskussion zum Mittelstandsbericht 2014 hatte DIE LINKE das Thema kritisch hinterfragt. Als Antwort kam seitens der Landesregierung „Die Unternehmen der Kreativwirtschaft sind ganz überwiegend kleine Unternehmen. Damit steht ihnen die gesamte Bandbreite der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen
zur Verfügung“. Damit aber finden die im Gutachten angemerkten Schwachpunkte wie der teilweise erschwerte Zugang zu Ressourcen sowie  die unzureichende Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbereichen, die seit Jahre bekannt sind, immer noch keine konkrete Überwindungsstrategie. Die Innovationsförderung ist nach wie zu sehr technologisch ausgerichtet.

DIE LINKE wird sich in ihrer Förderpolitik  darauf konzentrieren zu beachten, dass Kreativität auf ökonomischem, innovativem oder kulturellem Gebiet ein besonderes Umfeld voraussetzt, das der anerkannte Regionalökonom Richard Florida (USA) in drei Teile gliedert: Talente, Technologie und Toleranz.  Standorte gewinnen an Innovationskraft und Dynamik, wenn kreatives Talent auf technologisches Wissen, verbunden mit wirtschaftlicher Verwertung, trifft. Das beschreibt die Dimension der Herausforderungen an eine andere Wirtschaftspolitik.

Oder anders formuliert: Geistige Vordenker_innen  von Innovationen treffen auf Macher_innen und Verkäufer_innen. Darauf ist die Kraft in der Förderpolitik vorrangig zu lenken, damit die Wertschöpfung auch in Sachsen-Anhalt bleiben kann.“

Magdeburg, 20. August 2015