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Klarnamenpflicht ist das gelebte Unverständnis des Netzes

In der Sendung Fakt Ist plädierte Ministerpräsident Haseloff gestern für eine Klarnamenpflicht.

Ich kann verstehen, dass nach den schlimmen Äußerungen und Drohungen der letzten Zeit auch der Ministerpräsident kreativ wird, die Frage zu beantworten, welche Maßnahmen eine taugliche Antwort auf den pseudonymisierten Hass im Netz
sein können.

Tatsächlich wählte der Ministerpräsident daraufhin eine aufgrund ihrer Untauglichkeit unlängst abgehandelte Forderung. Die Klarnamenpflicht kann in einem für eine digitale freiheitliche Gesellschaft konstituierenden freien Netz nicht funktionieren. Maßnahmen, um eine solche Pflicht durchzusetzen, bedürften massiver bürgerrechtlicher Einschnitte.

Den Abbau von Bürgerrechten als Reaktion auf Hass im Netz in Aussicht zu stellen, ist untauglich, eine gesellschaftliche Debatte über Umgangsformen in sozialen Netzwerken zu starten.

Magdeburg, 14. April 2015

Jan Wagner
netzpolitischer Sprecher