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Kinder- und Jugendschutz im Land Sachsen-Anhalt vor dem Aus

Mit dem vorliegenden Haushalt 2024 hat das Sozialministerium, unterstützt durch die Regierungsfraktionen, das Ende der landesweiten Servicestelle Kinder und Jugendschutz beschlossen. Die bundesweit renommierte Einrichtung soll zum Jahresende ihre Arbeit einstellen. Dazu sagt Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt:

„Es ist skandalös, wie das Sozialministerium ohne erkennbaren fachlichen Grund hier die Axt an den Kinder- und Jugendschutz im Land Sachsen-Anhalt legt. Gewachsene Netzwerkarbeit, vertrauensvolle Kooperationsstrukturen sowie Arbeitsplätze von hochmotivierten Jugendschützer:innen werden zerstört, weil der Träger der obersten Landesjugendbehörde augenscheinlich nicht zusagt. Es lässt sich nicht anders deuten. Denn es gibt keinerlei Rückschlüsse, die dem Träger eine mangelhafte fachliche Arbeit bescheinigen. Im Gegenteil – die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz des Landes genießt, wie viele Träger und Einrichtungen ebenso bestätigen, bundesweit höchstes Ansehen. Es muss dem Sozialministerium und der Koalition ein Anliegen sein, diese Expertise weiter zu fördern und sie nicht mutwillig zu zerstören.

Für die noch Beschäftigten ist das eine enorme Belastung, zu sehen und sich daran beteiligen zu müssen, ihre wertvolle und geschätzte Arbeit abwickeln zu müssen. Die Landesregierung beklagt einen Fachkräftemangel und schickt gleichzeitig hochqualifizierte Fachkräfte des Jugendschutzes weg. Was für eine politische Doppelmoral!

Hinzu kommt, dass die Ankündigung, diese Aufgabe aus der Förderung zu lösen und dafür einen Dienstleistungsvertrag zu vergeben, ein Novum in der Kinder- und Jugendhilfe im Land wäre. Dies widerspricht deutlich den Ansätzen der Jugendhilfe! Es würde auch keine Kosten sparen, im Gegenteil, die fachliche Ausrichtung des Jugendschutzes wird nicht mehr steuerbar sein und Gremien wie der Landesjugendhilfeausschuss sind dann nicht mehr beteiligt. Außerdem kann über den Dienstleistungsvertrag nicht gewährleistet werden, dass Fachkräfte tariflich entlohnt werden. Deutlicher kann eine Landesregierung nicht die Axt an den Jugendschutz im Land legen!

Das ist unsäglich! Wir bleiben im Interesse der jungen Menschen und des Kinder- und Jugendschutzes am Thema dran und werden uns weiter für die Fortführung der Aufgabe bei fjp>media einsetzen! Die Mahnwache des Trägers am morgigen Freitag, 23. Februar ab 8.30 Uhr vor dem Landtag unterstützen wir!“

 

Magdeburg, 22. Februar 2024