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Gleicher Lohn vom ersten Tag an – auch bei Leiharbeit

Zur heutigen Landtagsdebatte um den Koalitionsantrag zur Leiharbeit bemerkt die gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Edeltraud Rogée

Zur heutigen Landtagsdebatte um den Koalitionsantrag zur Leiharbeit bemerkt die gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Edeltraud Rogée:

„Schaufensteranträge bringen den ArbeitnehmerInnen in der Leiharbeit keine besseren Arbeitsbedingungen. Die Forderung nach gleichen Lohn für gleiche Arbeit, ohne konkrete Zielstellungen und zeitlichen Festlegungen bleiben ohne jede Wirkung. Selbst die hohe Zahl von 33.700 ArbeitnehmerInnen – das sind 4 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten - werden ignoriert. Bundesweit gibt es im Vergleich unter 2 % Leiharbeitnehmer in den Ländern. Das bedeutet, dass Sachsen-Anhalt seinem Ruf als Niedriglohnland mit miesen Arbeitsbedingungen, erneut bestätigt.

Während sich betroffene ArbeitnehmerInnen in der Leiharbeit würdelos behandelt fühlen und kaum eine Chance haben, in andere Firmen als Leiharbeitsfirmen vermittelt zu werden, erklärt die SPD, dass die Forderung gleicher Lohn für gleiche Arbeit für sie kein Lippenbekenntnis sei. Dennoch lassen sie die ArbeitnehmerInnen mit ihren Problemen alleine und bieten keine wirklichen Chancen auf Veränderungen. Das verwundert nicht, wenn man die Entwicklung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes betrachtet. Die SPD trägt die eigentlich Verantwortung dafür, dass der Niedriglohnsektor in der Leiharbeit so zugenommen hat. Denn sie war es, die es in ihrer Regierungszeit eingeführt und zu seiner stetigen Verschlechterung beigetragen hat. Davon will sie heute allerdings nichts mehr wissen.   

Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hat sich seit 1991 die Zahl der Leiharbeitnehmer verfünffacht. Mehr als die Hälfte der Unternehmen setzt Leiharbeitnehmer ein, die mehr als 60 % des gesamtwirtschaftlichen Produktionswertes erarbeiten. Am Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Produktion waren Leiharbeitnehmer mit 19 % oder 49 Milliarden € beteiligt. Nur in ihren eigenen Einkommen wird dies nicht sichtbar.

DIE LINKE empfindet den von der SPD vehement verteidigten Antrag der Koalition als Verhöhnung der betroffenen ArbeitnehmerInnen. Deshalb hat sich DIE LINKE erneut für die Durchsetzung von gleichem Lohn und Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit für alle Arbeitnehmer ab dem ersten Tag, ausgesprochen. Wir werden nicht nachlassen, diese Forderung und Ansprüche für die ArbeitnehmerInnen zu erneuern.“

Magdeburg, 10. Juni 2011