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Ankündigung der Deutschen Telekom ist „Whitewashing“

Zu Ankündigungen der Telekom, den Datenschutz im Internet verbessern zu wollen, erklärt der netzpolitische Sprecher der Fraktion Jan Wagner:

Zu Ankündigungen der Telekom, den Datenschutz im Internet verbessern zu wollen, erklärt der netzpolitische Sprecher der Fraktion Jan Wagner:

„Nebelkerze statt Aufklärung: Was die Telekom „Clean Pipe“ nennt, ist ein neues Internetversorgungsprodukt des Konzerns, aber kein Produkt des Providers, um seinen Kunden eine dem deutschen Datenschutzrecht konforme sichere Netznutzung zu garantieren. Statt Privatkunden und kleinen und mittelständischen Unternehmen die durch die technische Beschaffenheit des Netzes resultierenden Gefahren zu erläutern, gibt  die Telekom vor, anbieterseitig geltende Datenschutzbestimmungen einhalten zu können.

Zur Erinnerung: Die Deutsche Telekom gehörte zu den ersten Unternehmen, welche sich für die in Gesetz gegossene Datenschutzkatastrophe akkreditiert haben: die DE-Mail. Dass die Telekom nun versucht, den Datenschutz als Vermarktungsargument zu führen, ist schon sehr zynisch.

Trotzdem macht die Deutsche Telekom als privates Unternehmen hierbei alles richtig. Denn es steht leider zu befürchten, dass die Argumentation mit dem „guten deutschen Netz“ und den „bösen ausländischen Netz“ bei vielen in Verantwortung stehenden politischen Entscheidungsträgern verfangen wird. Was mit „Clean Pipe“ nun versucht wird, nenne ich „Whitewashing“ in Analogie zum Greenwashing bei Umweltfragen.

Darüber hinaus argumentieren sowohl Internet Service Provider als auch Internetsicherheitsexperten, die IT-Sicherheit könne durch nationales Routing gestärkt werden. Solange der meiste Netzverkehr unverschlüsselt und über die „handelsüblichen“ Protokolle erfolgt, ist das Mitlesen von Informationen möglich. Das Internet bleibt metaphorisch die berühmte Postkarte. Daran ändert auch der Standort eines Routingservers nichts.“

Magdeburg 11. November 2013