Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Herr Czeke zu TOP 31: Bessere Wahrnehmung und Weiterentwicklung der Naturparke und des Naturtourismus in Sachsen-Anhalt

Wir stimmen dem Antrag zu, weil ich mich auf die Berichterstattung auch persönlich sehr freue. Ich kann auch noch einen Antrag für die Landtagssitzung im November androhen, der sich mit dem Tourismus beschäftigt. Ich habe nur ein Problem. Der Ausschussvorsitzende für den betreffenden Fachbereich ist jetzt nicht hier. Er hat aber seinen Stellvertreter dahingehend genötigt, dass das Thema Tourismus in einer der letzten Sitzungen vollkommen erledigt wurde. Die Akteure, also die Regionalverbände, waren noch zur Berichterstattung eingeladen worden. Jetzt kommt der Antrag. Sie haben noch fünf Minuten Redezeit, in der sie das vielleicht erklären können. Das hat mich ein wenig geschockt, weil noch so viele offene Themen vorhanden waren. Es ist für mich schon bezeichnend, dass die Landesregierung gerade hier zu dem wichtigen Thema keinen eigenen Beitrag leistet. Ich kenne Herrn Möllring nicht als wortlos und garantiert auch nicht als ideenlos. Er hätte uns schon etwas erzählen können.

Für uns sind Naturparke natürlich auch Instrumente der Regionalentwicklung. Es ist somit ein Zusammenspiel der Ministerien für Landesentwicklung und Verkehr, für Landwirtschaft und Umwelt und, wie gesagt, des Wirtschaftsministeriums, wenn es um den Tourismus geht. Problematisch ist nur Folgendes: Sie haben es in Ihrer Rede angedeutet. Wir wollen eine bessere Vernetzung von Kommunen, Naturparken und den Touristikern. Nun packen Sie einmal drei so arme Würstchen in einen Topf. Die Verzahnung ist gut und richtig. Kollege Zimmer, Sie als Vorsitzender des Landestourismusverbands wissen das ohnehin. Wir wissen um die Mittelausstattung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben sie auf einer Jahrestagung auch schon einmal hinterfragt, weil wir gesagt haben: Wenn der Trend noch zwei Jahre lang weitergeht, dann sind wir bei Null angekommen. Wir können nicht einmal mehr ein Flugblatt entwickeln. Das ist sehr schade, weil uns das nicht den Effekt bringt, den wir eigentlich brauchen.

Wir haben die höchste Dichte an Kultur, nämlich an Unesco-Weltkulturerbe. Das kann man gar nicht oft genug sagen. Das wäre die Möglichkeit, das tatsächlich auch zu unterstützen.

Zur Nachhaltigkeit sage ich Ja, weil davon die Region profitiert. Wir brauchen die soziale Mitnahme unbedingt. Hinsichtlich des Fahrradtourismus nenne ich den Elbe-Radweg als Beispiel. Er ist seit Jahren die Nr. 1.Es ist eine Erfolgsgeschichte. Allen Aktiven vor Ort gebührt großer Dank, weil sie es tatsächlich schaffen, dass er genutzt wird. Aber wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Dadurch wird eine Wertschöpfung erreicht.

Sie sprachen auch die Altersklientel an, die ihn nutzt. Wir wissen durch Befragungen, wie viel Geld sie mitbringen und wie viel sie bereit sind, hier zu lassen. Das ist enorm. Das sollten wir bei der Wertschöpfung auch abschöpfen. Das ist vollkommen legitim. Es bedarf aber der Unterstützung des Landes. Wegerechte werden wir im neuen Waldgesetz regeln. Das weiß
natürlich ein Gast, der von außerhalb kommt, nicht unbedingt. Ein Problem ist auch das Angeln als Touristiker im ländlichen Raum in schöner Natur. Es gibt unterschiedliche Schon- bzw. Schutzzeiten an den Gewässern. Das muss alles kommuniziert werden. Das ist nicht einfach und man braucht natürlich Geld.

Wir haben heute den Nachtragshaushalt beschlossen. Leider ist es uns nicht gelungen, dahin zu kommen, die Naturparks in Zukunft für die Koordinierung der Aufgaben und für die Höhepunkte, die Sie angesprochen haben, personell und finanziell so auszustatten, dass das funktionieren kann. Das muss noch verbessert werden. Die Stellenausschreibung bei der SUNK soll jetzt wohl auf dem Weg sein. Aber nur auf dem Weg ist mir zu wenig.

In einem Punkt würde ich mich natürlich streiten. Das betrifft die eigene Schutzkategorie. Meines Wissens vereint sie Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Aber das ist egal. Ich hätte nur einen Wunsch im Hinblick auf die Diskussionen, die wir in der kurzen Zeit, die uns noch gegeben ist, hoffentlich fruchtbringend führen werden. Dieser betrifft die Barrierefreiheit. Diese herzustellen ist oft sehr schwierig. Wir wissen von Gehandicapten, die befragt wurden, dass es verdammt schwierig ist, sich auf einem geschotterten Weg mit dem Rolli zu bewegen. Das sind die Probleme, deren Behebung Geld kostet. Ich hoffe, wir können das eine oder andere dazu noch im Ausschuss erfahren.