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Kerstin Eisenreich zu TOP 25: Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen und Ökolandbau stärken

Sehr geehrte Damen und Herren,

der ökologische Landbau ist ein sehr wichtiges Zukunftsmodell für die Landwirtschaft, über das wir hier im hohen Hause in diesem Jahr schon debattiert haben. Umso positiver hat auch meine Fraktion bei der Verkündung der aktualisierten Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung am 20. September dieses Jahres aufgenommen, dass die Landesregierung nunmehr bis 2030 einen Flächenanteil von 20 Prozent für den Ökolandbau im Land anstrebt. Das begrüßen wir, da auch wir uns dieses Ziel in unserem Wahlprogramm gestellt haben. Da allerdings der Koalitionsvertrag keine konkreten Angaben dazu enthält, bleibt doch eine gewisse Skepsis, was die Umsetzung anbelangt.

Die Bedeutung des ökologischen Landbaus sollte doch klar sein. Mit diesem Modell können so wichtige Aufgaben der Landwirtschaft wie Ernährungs- aber auch Einkommenssicherung, Schonung der Ressourcen, Umweltgerechtigkeit und Nachhaltigkeit bewältigt werden. Und richtig ist, dass eine entsprechende Förderung dazu notwendig ist. Nichtsdestotrotz wird sich auch die konventionelle Landwirtschaft  stärker ökologischen Anforderungen stellen müssen. Darüber hinaus gibt es weitere Ökosystemleistungen, die den Schutz von Klima, Boden, Wasser, von Pflanzen und Tieren besonders berücksichtigen, z.B. Paludikulturen, Agroforstsystem, Permakulturen usw. Auch diese müssen verstärkt eingesetzt und gefördert werden. Insofern lohnt es sich, den Blick hier noch einmal zu weiten.

Letzten Endes werden diese Ziele jedoch nur erreicht, wenn die Leistungen und Erzeugnisse auskömmlich honoriert werden. Deshalb sind Förderinstrumente auch von Landesseite unabdingbar, um den Produktionsmehraufwand zu decken aber auch regionale Markt- und Verarbeitungsstrukturen zu entwickeln und damit die Erzeugerposition zu stärken. Gleichzeitig müssen Förderinstrumente soziale Kriterien berücksichtigen. Die soziale Situation der Beschäftigten in der Landwirtschaft muss dringend verbessert werden. Gute Arbeitsbedingungen und Einkommen sind entscheidend, um den ländlichen Raum insgesamt zu stärken und es auch dies ist eine Frage der Nachhaltigkeit. An dieser Stelle müssen wir den Blick auf die Frauen im ländlichen Raum richten. Ihnen muss der Zugang zu Fördermitteln erleichtert werden. Da sind wir als Land in der Pflicht.

Werden auch diese Kriterien beim Ausbau und der Förderung des Ökolandbaus mitberücksichtigt und gefördert, erfüllen wir zugleich eine Reihe weiterer der 17 Nachhaltigkeitsziele. Das sollte es uns doch wert sein.