Zum 8. Mai – 80 Jahre Befreiung von Nationalsozialismus und Krieg
Vor 80 Jahren endete mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands der Zweite Weltkrieg in Europa – und mit ihm die nationalsozialistische Terrorherrschaft. Erst das Vorrücken der alliierten Heere eröffnete den Menschen unter Besatzung und Krieg sowie den Verfolgten und Überlebenden der Lager die ersehnte Freiheit. Für Demokratinnen und Demokraten ist der 8. Mai ein Tag der Hoffnung und Mahnung zugleich. Die Fraktion Die Linke erinnert aus Anlass dieses historischen Datums an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft – und an die immense Last, die die Alliierten, insbesondere die sowjetische Armee, getragen haben, um die Welt vom Faschismus zu befreien. Allein die Sowjetunion beklagte mehr als 27 Millionen Tote. Dazu betont Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:
„80 Jahre nach der Befreiung der Lager erinnern wir an den Schwur von Buchenwald, in dem Überlebende das Versprechen ablegten, „dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen und das deutsche Volk nie wieder eine Nation von Unterdrückern sein werde.“ Diese Zusage von Frieden und Demokratie zog sich wie ein roter Faden durch alle Gedenkfeiern.
Doch während wir in diesen Tagen der Befreiung gedenken, zeichnen sich neue Bruchlinien in unserer Gesellschaft ab. Ein wachsender Antisemitismus vergiftet das öffentliche Klima. Populistische Stimmen, europaweit – und in Übersee, wo die Trump-Administration die Gewaltenteilung aufhebt – suchen die Errungenschaften der parlamentarischen Demokratie zurückzudrehen.
Erinnern heißt auch, Haltung zu zeigen. Sie muss uns heute dazu anleiten, die demokratischen Institutionen zu verteidigen, Minderheitenrechte zu schützen und das Recht auf menschenwürdiges Leben für alle zu garantieren. Der 8. Mai ist kein Datum in der Vergangenheit – er ist unser Versprechen an die Überlebenden von damals und an die Generationen von morgen.
Aus diesem Anlass besucht die Fraktion die Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge, einen Ort, an dem über 7.000 Häftlinge in einem Stollensystem unter grausamsten Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Das Erinnern an diese Verbrechen ist ein Auftrag – für Demokratie, Menschenrechte und Frieden. Der Erhalt und die öffentliche Zugänglichkeit der Gedenkstätten ist für uns von zentraler Bedeutung. Unsere Fraktion fordert erneut, den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erklären – als Tag der Befreiung, des Innehaltens und der Verantwortung.“
Magdeburg, 6. Mai 2025