35 Jahre nach der Einheit – zu wenig Ostdeutsche in Führungspositionen

Zu den Ergebnissen des „Elitenmonitors“ der Universitäten Leipzig und Jena sowie der Hochschule Zittau/ Görlitz zu Ostdeutschen in Spitzenfunktionen erklärt Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:

„Der neue Elitenmonitor bestätigt: Ostdeutsche bleiben in Spitzenpositionen unterrepräsentiert – trotz vollmundiger Versprechen und Sonntagsreden über Gleichstellung und gesamtdeutsche Einheit. Es ist ein Armutszeugnis für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, dass Ostdeutsche im Jahr 2024 gerade einmal 12 Prozent der Führungspositionen innehaben – bei einem Bevölkerungsanteil von knapp 20 Prozent.

Seit Jahren ist das Problem bekannt, doch echte Konsequenzen? Fehlanzeige. Statt Wandel erleben viele Ostdeutsche Stagnation. Die Führungsetagen sind nach wie vor westdeutsch dominiert – sowohl personell als auch in ihren Denkmustern. Die Perspektiven Ostdeutscher bleiben marginalisiert.

Es geht nicht nur um Zahlen, es geht um Vorbilder, Einfluss und Repräsentation. Wer mitreden will, muss auch mitentscheiden dürfen – doch genau das wird vielen Ostdeutschen weiterhin verwehrt. Ein echter gesamtdeutscher Zusammenhalt braucht mehr als symbolische Gesten – er braucht strukturellen Wandel.

Die Bundesregierung und die Länder müssen gezielte Förderprogramme für ostdeutsche Repräsentanz in Führungspositionen einführen – im öffentlichen wie im privaten Sektor. Es braucht mehr Ostdeutsche in Leitungsfunktionen, in den Medien, in der Justiz und in der Wissenschaft.“

 

Magdeburg, 15. Mai 2025