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Staatliche und unabhängige Beratung von Landwirten gewährleisten

Zur heutigen Berichterstattung über Korruptionsverdachtsfälle in landwirtschaftlichen Betrieben, erklärt der landwirtschaftspolitische Sprecher Andreas Höppner.

„Bislang ist es nur ein Verdacht, dass sich Mitarbeiter von landwirtschaftlichen Betrieben – schwerpunktmäßig in Sachsen-Anhalt – seitens des Konzerns BASF mit Urlaubsreisen bestechen ließen, um Saat- und Pflanzenschutzmittel des Konzerns zu erwerben. Vor dem Hintergrund, dass die staatliche und unabhängige Beratung von Landwirten zu Saatgut und Pflanzenschutz gerade in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren immer weiter beschnitten wurde, kann dieser Verdacht aber nicht wirklich überraschen.

DIE LINKE hat immer wieder vergeblich gefordert, die Mittel nicht weiter abzubauen, vielmehr aufzustocken, um die staatliche und unabhängige Beratung von Landwirten zu gewährleisten. Wo staatliche Beratung fehlt, können private Konzerne wie BASF diese Lücke leicht mit eigenen Beratern füllen, die womöglich auch zu unlauteren Mitteln greifen, um eigene Produkte zu vertreiben. Die nun öffentlich gewordenen Korruptionsverdachtsfälle sind letztlich der Ausguss dieser Entwicklung.

Nicht zuletzt verschärft sich diese Entwicklung mit der gestern bekannt gewordenen Übernahme des Saatgut- und Pflanzenschutzmittelkonzerns Monsanto durch Bayer. Bayer erlangt damit faktisch eine Monopolstellung für Saatgut und Pflanzenschutzmittel, was wiederum den Druck auf die Agrarbranche erhöht und staatliche Beratung künftig noch weniger zulässt. Dies kann weder im Sinne eines fairen Wettbewerbs noch im Sinne der Lebensmittelsicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher sein.“

Magdeburg, 15. September 2016