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Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene schützen – Ökonomisierung des Bildungssystems stoppen

In der aktuellen Debatte um die Gesundheit junger Erwachsener betont Nicole Anger, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

„Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich seit Beginn der Pandemie solidarisch und verständnisvoll gezeigt. Ob es nun Kita-Kinder waren, die eingeschult wurden oder Kinder, die von der Grund- auf die weiterführende Schule wechselten. Jugendliche die ihren Schulabschluss machten, sich beruflich orientierten. Junge Erwachsene, die einen Freiwilligendienst aufnahmen, eine Ausbildung begannen oder mit ihrem Studium starteten. Wir müssen bei jungen Menschen, egal ob sie studieren, oder sich in einer Ausbildung befinden, wie die FDP hier eng fokussiert, oder bei den Jüngeren in Kita und Schule genau hingucken. Die Copsy-Studie weist darauf hin, dass es durch die Pandemie zu einer Zunahme von spezifischen Sorgen, Zukunftsängsten oder Unsicherheit gekommen ist. Jede:r Einzelne braucht unsere Unterstützung.

Dennoch wird an einem Leistungssystem Schule festgehalten, welches in kurzer Zeit versucht, möglichst viele Bewertungen in Formen von Noten zu erlangen, wo doch gerade allseits betont wird, wie wichtig die sozialen Kontakte sind. Was ist in der zweiten Klasse oder siebten Klasse an einer Note in Musik, Kunst oder Sport so wichtig? Wichtig ist, dass die Kids miteinander agieren können! Außerdem braucht die Schulsozialarbeit eine sichere Perspektive. Dazu gehört auch, zu überdenken, wie viel neue Konzepte gerade jetzt für die wiederholte Antragsstellung geschrieben werden müssen oder ob sich das Konzept der letzten Jahre nicht bewährt habe und man der Schulsozialarbeit es ermöglicht, mehr vor Ort zu sein, und damit ansprechbar zu sein.

Viele Studierende haben Schwierigkeiten ihr Studium zu starten, weil sie allein in einer neuen Stadt wohnen, weil das Studium digital läuft, weil sie keine Chance haben, ihre Kommiliton:innen zu treffen, ein Student:innen-Leben zu führen. Viele haben ihre Minijobs verloren, die sie trotz Bafög benötigen, um über die Runden zu kommen. Zu der Einsamkeit im Studium kommen Existenzängste. Das sollte doch gerade die FDP-Fraktion im Bundestag dazu veranlassen, ein rückzahlungsfreies, elternunabhängiges Bafög endlich zu etablieren.

Damit ist auch klar, nicht allein die Pandemie ist verantwortlich für die belastende Situation der jungen Erwachsenen. Sondern die Grundverantwortung trägt ein System, welches nur auf Leistungsdruck fokussiert ist, Freiräume einschränkt und Stärkung der Kompetenzen unterbindet. Bildung darf nicht der Verwertungslogik unterliegen. Ein auf Leistung und Ökonomisierung ausgerichtetes System ist für einen Teil junger Menschen eine erhebliche Belastung. Unsere Anträge zum Corona-Sondervermögen, die zu Gunsten der jungen Menschen gingen, wurden abgelehnt. Die jungen Menschen im Land sind junge Menschen und kein Humankapital.“

 

Magdeburg, 27. Januar 2022