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Kerstin Eisenreichen zu TOP 17: Neuer Wald kommt weiterhin nicht (nur) von allein

Der Wald leidet, die Menschen leiden, die Erde leidet. Zahlreiche Kalamitäten machen dem Wald zu schaffen und alle gehen letztendlich auf die deutlich spürbaren Klimaveränderungen zurück.  Bereits in der vergangenen Legislatur haben wir angesichts von Sturmschäden, Dürre und Schädlingsbefall immer und immer wieder über den Zustand des Waldes und Wege heraus aus dieser Krise diskutiert, Fördermaßnahmen wurden aufgelegt. Der Handlungsdruck bleibt jedoch hoch. Denn es ist auch für jede und jeden angesichts teilweise riesiger kahler Flächen und zahlloser umgestürzter Bäume deutlich sichtbar, wie der Wald leidet und letztendlich in Gefahr ist. Mit den aktuellen Daten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt wurden unsere bisherigen Vorstellungen über das Ausmaß der Zerstörungen weit übertroffen und die Dringlichkeit unterstrichen, entschlossen vorzugehen und die entwaldeten Flächen wieder aufzuforsten, zugleich jedoch den Wald umzubauen, damit er den veränderten klimatischen Bedingungen trotzen kann. Wie die Forstleute darum in der aktuellen Situation ringen, welche Ideen sie angesichts von Saatgutknappheit und Trockenheit entwickeln, davon konnten wir uns als Fachpolitiker*innen in den letzten Wochen überzeugen. Daher gilt an dieser Stelle unser Dank!

Aber neben ausreichend Geld und ausreichend Personal bedarf es einer engen und umfassenden Zusammenarbeit von Praxis, Wissenschaft und Politik. Insofern ist der Runde Tisch vom vergangenen Wochenende zu begrüßen, und auch dass sich die Agrarministerkonferenz dem Sorgenkind Wald gemeinsam vermehrt zuwendet!

Denn klar ist, dass die Bewältigung dieser Herausforderungen weder allein lokal noch regional erfolgreich sein kann. Da der Wald nur über lange Zeiträume aufwächst, wird dies kein Sprint sondern ein Marathon werden. Das heißt:  Was lange braucht, braucht sehr viel Voraussicht über lange Zeiträume. Das ist leider in der Politik nicht besonders ausgeprägt, wenn immer nur in Wahlperioden gedacht wird. Aber das schulden wir dem Wald, dem Erhalt seiner Gemeinwohl- und Klimaschutzfunktion, jenen, die ihn bewirtschaften und allen nachfolgenden Generationen. Aber klar ist auch, wer den Klimaschutz und die Reduzierung von menschenverursachten klimaschädlichen Emissionen nicht endlich angeht, wird zum Totengräber unserer Wälder. Dessen müssen wir uns bewusst sein!