Zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg betonen Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende im Landtag sowie Janina Böttger und Hendrik Lange, Landesvorsitzende der Partei Die Linke:
„Magdeburg trauert. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen, den vielen Verletzten und Betroffenen. Für so viele Familien hat der Anschlag alles verändert. Die körperlichen und seelischen Folgen sind groß. Die Verletzten und Angehörigen müssen langfristig gestützt und versorgt werden. Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Anschlages und ihren Angehörigen.
Das sind die schwersten Stunden für Magdeburg seit Jahrzehnten. Der wunderbare Weihnachtstraum ist vorbei. Wir müssen unser Vertrauen in die Welt und unsere Mitmenschlichkeit bewahren – die ersten Helferinnen waren selbst Betroffene des Anschlags. Unser Dank gilt allen, die seit dem schrecklichen Freitagabend helfen, Leben retten und mit der Aufklärung der Tat begonnen haben.
Wir stehen zusammen gegen Gewalt und die Erschütterung unseres Zusammenlebens. Die Tat ist abgründig und schrecklich, die Motive undurchsichtig. Der Täter hat lange in Deutschland gelebt, hat sich hier radikalisiert. Seine öffentlichen Verlautbarungen sprechen für ein rechtsextremes Weltbild, Verschwörungsglauben und einen tiefen Hass auf unsere staatlichen Institutionen. Die Ermittlungsbehörden müssen den Umgang mit seinem Handeln schnell aufarbeiten. Der Generalbundesanwalt muss die Ermittlungen jetzt umgehend an sich ziehen.
Die Tat entzieht sich einfachen Erklärungen. Niemand sollte aus dem Leid der Opfer politische Kampagne machen. Was es braucht ist schnelle Hilfe für die Betroffenen und sorgfältige politische Aufklärung der Tat und der Hintergründe.
Wir halten es für unausweichlich, dass der Landtag ein mögliches Fehlverhalten von öffentlichen Institutionen im Rahmen eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses aufarbeitet und regen darüber hinaus an, dass die Landesregierung – analog des Verfahrens nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz – zeitnah einen unabhängigen Sonderermittler zur Aufarbeitung von möglichen Fehlverhaltens oder Nichthandelns öffentlicher Institutionen einsetzt.“
Hilfe für Betroffene
- Anonyme Telefonseelsorge: 0800 1110111 und 0800 1110222
- Psychosoziale Beratung des Bundesopferbeauftragte: 0800 0009546
- Über verletzte Personen können sich Angehörige bei der Uniklinik Magdeburg unter folgenden Hotline-Nummern informieren: 0391 6725218, 0391 6725219 und 0391 6715663.
- Schülerinnen und Schüler können an zwei Hotlines vertraulich über ihre Gefühle und Ängste sprechen. Die Hilfe gibt es von 10 bis 18 Uhr unter 0345 13188753.
- Das Landeskriminalamt hat für Anfragen von Angehörigen eine Telefonnummer geschaltet: 0391 244 740
Spenden für die Opfer und ihre Hinterbliebenen
- Spendenkonto von DRK, Caritas und Diakonie:
DRK Sachsen-Anhalt
Sozialbank
IBAN: DE10 3702 0500 0003 5195 00
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Opferhilfe Magdeburg
Magdeburg, 23. Dezember 2024