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Zeit für einen „Wumms“ für Kinder und Jugendliche

Eva von Angern, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, fordert im Landtag von Sachsen-Anhalt einen „Wumms“ für Kinder und Jugendliche:

„Uns geht es mit dem „Wumms“ nicht um irgendwelche Wortspielereien, sondern um eine spürbare Aufmerksamkeit für die Situation von Kindern und Jugendlichen in unserem Land. Die Corona-Kita-Studie des RKI und des Deutschen Jugendinstituts hat den Nachweis erbracht, dass Schließungen von Kitas und Schulen eine große Belastung für Kinder und Eltern waren. Die Förderbedarfe insbesondere bei bereits benachteiligten Kindern sind erheblich gestiegen. Sie sind motorisch, sozio-emotional, aber auch psychisch erheblich belastet. Angststörungen, Medien- und Spielsucht sind bei Kindern und Jugendlichen gestiegen. Der Stress für Eltern, insbesondere für Alleinerziehende, ist erheblich gestiegen. Belastung für die Erzieher:innen und Lehrer:innen sind durch ständige Anpassungen kaum wegtragbar.

Es war ein Abwägungsprozess und wir alle wussten damals nicht, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt. Doch jetzt geht es darum, für kommende Krisen vorzusorgen und Benachteiligungen, die Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren erleben mussten, aufzuholen. Jetzt müssen wir für Kinder und Jugendliche da sei. Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen, wo nachgebessert werden muss, etwa bei den Ferienfreizeiten. In unserem Land ist fast jedes 4. Kind von Armut betroffen. Das ist alarmierend! Immer dann, wenn in der Prävention gespart wird, steigen die Interventionskosten an. Hinter dieser fiskalischen Argumentation stecken ganz konkrete Einzelschicksale!

Die gestiegenen Fälle der Kindeswohlgefährdung in Sachsen-Anhalt sind keine statistischen Ausreißer. Die Schließungen von Kitas und Schulen haben dazu geführt, dass ein wichtiges Schutznetzwerk für Kinder und Jugendliche weggefallen ist. Und wenn ich vom Landesverband der Pflegeltern höre, dass acht Geschwister – darunter Kleinstkinder - wochenlang ohne Wissen der Behörden in einer kleinen Wohnung eingepfercht waren und eben nur gerade so versorgt wurden, dann ist für mich der Punkt erreicht, dass wir alle verstehen müssen, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt.

Die CDU hat verhindert, dass es Kinderrechte im Grundgesetz gibt – obwohl es im Koalitionsvertrag auf Bundesebene vereinbart war. Die Kindergrundsicherung soll nun 2025 schrittweise eingeführt werden. Geben Sie sich einen Schupps und fordern Sie einen früheren Start der Kindergrundsicherung! Wir brauchen vorsorgende Konzepte, die Kinder und Jugendliche in unserem Land schützen – ohne dabei andere Altersgruppen aus dem Auge zu verlieren oder sie gar gegeneinander auszuspielen. Lassen Sie uns gemeinsam mit Fachexpert:innen sowie mit Kindern und Jugendlichen um die besten Ideen ringen.“

 

Magdeburg, 17. November 2022