Weltkindertag am 20. September
Kinder und Jugendliche haben keine Priorität – Landesregierung verschleppt Verbesserungen im Kinder- und Jugendbereich. Dazu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva von Angern:
„Der 7.Kinder- und Jugendbericht zeigt deutlich, dass sich die Situation junger Menschen in Sachsen-Anhalt nicht wesentlich verbessert hat. Die Landesregierung hat in dieser Legislaturperiode kaum etwas für junge Menschen getan. Im Bericht zeigen sich Defizite in unterschiedlichen Bereichen, von der Jugendarbeit, über den Ausbildungsmarkt bis hin zum Jugend(medien)schutz und dem entschiedenen Kampf gegen Kinderarmut.
Wer junge Menschen hier im Land halten will, muss sich um sie kümmern, ihnen eine Stimme verleihen und Wege für eine chancengleiche Zukunft ebnen.
- Es fehlt im Land nach wie vor an echten Beteiligungsmöglichkeiten. Die Förderung von Jugendverbänden ist dabei Verpflichtung und Chance zugleich.
- Die Strukturen in der Kinder- und Jugendarbeit müssen gestärkt und Fachkräfte gehalten und wertgeschätzt werden.
- Kinder aus ärmeren Familien brauchen Chancen und Perspektiven für ein gerechtes und gesundes Aufwachsen. Wir brauchen dringend eine eigenständige Kindergrundsicherung auf Bundesebene.
- Zum Schutz junger Menschen vor bedrohlichen Inhalten im Internet – besonders in sozialen Netzwerken – müssen stabile Strukturen in den Jugendämtern und verlässliche Beratungs- und Hilfsangebote im Bereich Jugendmedienschutz geschaffen werden.
- Der Staat muss Kinder vor Gewalt/Misshandlung schützen. Wir brauchen dringend elternunabhängige flächendeckende Beratungsangebote und ausreichend Personal, dass entsprechende Straftaten zeitnah aufgedeckt und verfolgt bzw. geahndet werden.
Dass der Kinder- und Jugendbericht fast eineinhalb Jahre zu spät kommt, zeigt, dass die Landesregierung diesem Thema keine Priorität beimisst. Reformen und bitter nötige Verbesserungen von Strukturen sind in dieser Legislaturperiode aufgrund von Desinteresse verschleppt worden.
DIE LINKE wird sich auch weiterhin für die Belange junger Menschen einsetzen und fordert von der Landesregierung eine konsequente Politik für die Interessen von Kindern und Jugendlichen; nicht nur anlässlich des Weltkindertages am 20. September, sondern täglich.“
Magdeburg, 18. September 2020