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Unterstützung für Bildungsstreik - Bachelor-/ Master-System auf den Prüfstand

Zum heute beginnenden einwöchigen bundesweiten Bildungsstreik erklärt Hendrik Lange, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion

Zum heute beginnenden einwöchigen bundesweiten Bildungsstreik erklärt Hendrik Lange, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Bildung ist Menschenrecht und muss zur staatlichen Gesamtaufgabe werden. DIE LINKE unterstützt daher die bundesweiten Proteste um bessere Studienbedingungen, die auch in Sachsen-Anhalt tausende Menschen mobilisieren. Sie legen den Finger in die Wunde der deutschen Bildungspolitik. Was die SchülerInnen, Studierenden und MitarbeiterInnen auf die Straße treibt, ist nicht nur die Angst um die eigene Zukunft.

Es ist auch die angestaute Unzufriedenheit über eine als falsch empfundene Prioritätensetzung der Politik. Noch immer ist das Recht auf Bildung in Deutschland nicht für alle eine reale Chance. Die Reformen der letzten Jahre haben die Studier- und Arbeitssituation an den meisten Hochschulen zudem weiter verschlechtert: Exzellenz- statt Breitenförderung, Verschulung statt neuer Freiräume für kreatives Denken und freies Studieren, Studiengebühren und Mittelkürzungen statt sozialer Gerechtigkeit beim Bildungszugang.

DIE LINKE fordert gemeinsam mit den Studierenden den freien Übergang vom Bachelor zum Master. Jede/r Bachelor-AbsolventIn muss auch ein Master-Studium beginnen können. Die Hochschulen und die Politik haben hierzu die Voraussetzungen zu schaffen.

Das Bachelor-/ Master-System muss jedoch auch insgesamt darauf überprüft werden, ob es die bei seiner Einführung verfolgten Ziele der internationalen Vergleichbarkeit und Flexibilisierung erfüllt. Ziel muss eine Studienreform sein, die zu besserer Studierbarkeit führt, den Studierenden Freiräume schafft und ein wissenschaftsnahes Studium ermöglicht.

Bildung muss in Deutschland endlich als Gesamtaufgabe verstanden werden. Vor dem Hintergrund bundesweit steigender Studierendenzahlen müssen Bund und Länder gemeinsam für die Ausfinanzierung einer ausreichenden Zahl an Studienplätzen sorgen. Eine Debatte um Bildung als gesellschaftliches Gut ist überfällig. Dazu ist der Bildungsstreik der nötige und überfällige Anlass.“

Magdeburg, 15. Juni 2009