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Unterschiedliche Vergütungen in Kitas beenden

Zur derzeitigen Debatte um die Vergütung in Kitas erklärt die familien-, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann

Zur derzeitigen Debatte um die Vergütung in Kitas erklärt die familien-, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Hohmann:

„Ausgehend von den KiBeG-Pauschalen (Kinderbetreuungsgesetz) des Jahres 2003 werden diese nach Kinderförderungsgesetz (KiFöG) unter Einbezug der Kinderzahlen, des Betreuungsumfangs und der Personalkostenentwicklung jährlich fortgeschrieben. Der Landesanteil wird nicht mehr pro Platz ausbezahlt, sondern als Gesamtpauschale.

Was seitens des Landes nicht mehr geschieht, ist eine Differenzierung nach Betreuungsarten (Krippe, Kiga, Hort – wie noch im KiBeG) oder auch nach Betreuungszeit (halbtags, ganztags). Diese muss vor Ort über die Kita-Satzungen durch die Gemeinden geleistet werden.

Gemäß KiFöG werden Landesanteil und Landkreisanteile auf der Basis des öffentlichen Tarifes berechnet und beziehen Tarifsteigerungen mit ein. Bei kommunalen Kitas findet also de facto eine Durchfinanzierung des öffentlichen Tarifes vom Land bis hin zur ErzieherIn statt.

Freie Träger vergüten gewöhnlich nicht nach öffentlichem Tarif. Für deren Personal ist die Finanzierung Ergebnis von Vertragsverhandlungen und fällt damit oft geringer aus. In der Regel liegen die Gehälter bei freien Trägern unter denen des öffentlichen Dienstes. Etwa 50 % der Kitas in Sachsen-Anhalt befinden sich in freier Trägerschaft. Dabei sind die freien Träger - bezogen auf Größe und Anzahl der Beschäftigten - in sich sehr heterogen. Während die Kitas in kommunaler Trägerschaft nach öffentlichem Tarif vergüten müssen, gibt bei den freien Trägern viele unterschiedliche haustarifliche Lösungen. Nach Auskunft der GEW haben die großen freien Träger ihre Haustarife zudem seit Jahren nicht mehr dynamisiert.

Im Fazit ist eine Pauschalfinanzierung unübersichtlich und verschleiert die tatsächlichen Kosten eher. DIE LINKE fordert daher, dass  bei der Novellierung des KiFöG dieser ungerechte Zustand beendet wird und ErzieherInnen endlich für ihre gute Arbeit entsprechend bezahlt werden.“

Magdeburg, 24. Juli 2011