Umdenken in der Gesundheitspolitik – es muss um die Gesundheit der Menschen gehen und nicht um Profite
In der aktuellen Debatte im Landtag von Sachsen-Anhalt zur Lage der Beschäftigten im Gesundheitswesen und in den Krankenhäusern in der Pandemie betont Eva von Angern, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE:
„Mehr als 80.000 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie verstorben. Eine schreckliche Zahl, hinter jeder Zahl steht ein persönliches Schicksal, stehen trauernde Angehörige, denen ich mein Beileid ausspreche. Viele Erkrankte können durch die zügige Entwicklung von Impfstoffen gerettet werden. Hier bleibt unsere Forderung nach Freigabe der Impflizenzen, um mehr Menschen mit Impfstoffen versorgen zu können. Die Lebensretter*innen vor Ort sind aber die Ärzt*innen und Pflegekräfte. Ihnen gilt unser Dank, denn die Lage ist ernst.
Die Probleme, mit denen wir gerade jetzt im Gesundheitswesen massiv konfrontiert sind, sind hausgemacht. Die Grundlagen wurden gelegt, als viele Kommunen sich von ihren Krankenhäusern trennen und privatisieren mussten. Privatisierung ist eben entgegen konservativer und vor allem neoliberaler Ansicht kein Allheilmittel. Mich stößt schon das Wort „Gesundheitsmarkt“ ab. Es geht um Profit und um nichts anderes!
Die Motivation und Leidenschaft der Beschäftigten ist es, die wir unterstützen müssen. Der Arbeitsmarkt für Pflegeberufe sei mittlerweile leergefegt. Wir brauchen klare Anreize wie bessere Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und genügend Erholungszeiten. Als Fraktion DIE LINKE fordern wir eine einmalige Corona-Sonderzahlung für Beschäftigte in der Gesundheitsversorgung.
Der Corona-Bonus 2020 hat seine Wirkung verfehlt. Unsere Forderung umfasst hierbei auch weitere Bereiche wie die Beschäftigten in Senioren- und Pflegeinrichtungen, die Eingliederungs- und Behindertenhilfe, MTAs, Beschäftigte der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Reinigungs- und Servicekräfte. Dazu brauchen wir Tarifbindungen und unterstützen die entsprechenden Forderungen der Gewerkschaften. Wir benötigen dringend ein Umdenken in der Gesundheitspolitik: Es geht um die Gesundheit der Menschen und nicht um Profite!“
Magdeburg, 22. April 2021