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Testeritis in den Schulen verhindern – Nachhilfekosten erstatten und Hilfsangebote umsetzen

In der aktuellen Debatte über Lernrückstände und Regelunterricht in der heutigen Sitzung im Landtag von Sachsen-Anhalt betont der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Thomas Lippmann:

„Es gibt keinen Ersatz für Präsenzunterricht in der Schule – egal wie gut oder auch wie schlecht digitaler Lernangebote und Homeschooling funktionieren. Jeder Tag mehr, an dem Schulen geschlossen oder auch Klassen vom Präsenzunterricht ausgeschlossen sind, vergrößert die Schäden in den Bildungsbiographien der Schüler*innen. Es kommt deshalb darauf an, den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten. Ein so langer Lockdown für die Schulen wirkt sozial selektiv, das müssen wir uns immer wieder klar machen. Es geht dabei auch um die technischen Möglichkeiten für die Teilnahme an digitaler Kommunikation oder an organisiertem Distanzunterricht. Es spielt eine entscheidende Rolle, über welche individuellen Kompetenzen zur Selbstorganisation die Schüler*innen jeweils verfügen, welche Unterstützung sie durch die Eltern erhalten und welche Bedingungen in den Familien insgesamt Homeschooling ermöglichen oder aber behindern und damit unmöglich machen.

Noch immer können nicht alle Schüler*innen am Regelunterricht teilnehmen. Eine entscheidende Voraussetzung für einen dauerhaften Regelbetrieb ist der ausreichende Impfschutz aller Beschäftigten in den Schulen. Wir sind es ihnen schuldig, endlich mehr Power bei den Impfungen zu entwickeln. Es muss unverzüglich eine wirkungsvolle Teststrategie durchgesetzt werden.

Es gibt absurde Berichte, wie Schüler*innen durch Klassenarbeiten drangsaliert werden, ohne dass dafür eine faire Grundlage durch die Vermittlung von Lernstoff gelegt wurde. Sicher müssen in den Schulen auch wieder Leistungskontrollen durchgeführt werden. Aber ‚Bulimielernen‘ und ‚Testeritis‘ sind das Letzte, was wir jetzt brauchen.

Die Schüler*innen dürfen mit Lernproblemen nicht allein gelassen werden. Die Schulen müssen Ressourcen bekommen, um gezielte Förderangebote zu unterbreiten. Zusätzliche Hilfsangebote sind durch den Mangel an Lehrkräften allerdings kaum möglich. Hier müssen andere Programme entwickelt und andere Menschen gewonnen werden.

Wir fordern die maximale Ausschöpfung der Möglichkeiten für Nachhilfe aus dem Bildungs- und Teilhabepaket sowie die offensive Unterstützung der anspruchsberechtigten Eltern bei der Antragstellung. In weiteren Punkten fordern wir die zeitweilige Teilübernahme von Nachhilfekosten und eine Ausweitung der Hilfsangebote durch die Schulen.“

 

Magdeburg, 11. März 2021