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Sport frei durch Tests!

In der heutigen Debatte im Landtag von Sachsen-Anhalt betont Thomas Lippmann, Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:

„Es ist inzwischen blanker Irrsinn, in welcher Detailverliebtheit an den Eindämmungsverordnungen herumgeregelt wird. Mit wenigen Ausnahmen liegt fast das ganze Land seit gestern schon unter der Inzidenz von 35. Dennoch gilt eine Eindämmungsverordnung, die dem ganzen Land für weitere zweieinhalb Wochen jede Menge an Beschränkungen verordnet. Das ist an-gesichts der niedrigen Neuinfektionen und der positiven Gesamtentwicklung beim Impfen der Bevölkerung so nicht mehr zu rechtfertigen. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich ein intelligentes Ampelsystem aufzulegen, dass sich in den Regionen ausschaltet, wenn es nichts mehr zu regeln gibt.

In besonderer Weise gilt das für den Sport. Der Sport hätte schon in der Bundesnotbremse niemals so drastisch eingeschränkt werden dürfen. Inzwischen zeigen Studien, dass der Bewegungsmangel gerade bei Kindern und Jugendlichen in der dritten Welle noch einmal über-mäßig zugenommen hat. Die stärkende und ausgleichende Wirkung von organisiertem Sports auf die Physis und auch auf die Psyche der Heranwachsenden darf nicht weiter ignoriert wer-den. Es muss aufhören, dass Kinder und Jugendliche den höchsten Preis für die Pandemie bezahlen.

Ab der kommenden Woche sollen alle Schüler*innen wieder regelmäßig in die Schulen gehen können – mit der Pflicht, sich zweimal pro Woche testen zu lassen. Da gibt es keinen Grund mehr, Kindern und Jugendlichen das Training weiter zu untersagen. Und, wo es geplant ist, soll auch der Wettkampfbetrieb wieder aufgenommen werden. Das betrifft auch alle Vereine, die in der 3. Liga spielen, unabhängig davon, ob es sich dabei um Profi-Liegen handelt.

Die Einschränkungen für den Sport müssen bei Einhaltung der allgemeinen Hygienevorschriften komplett zurückgenommen werden. Der Landessportbund möchte Schnelltest, Desinfektionsmittel und Masken für die Vereine zentral beschaffen und beantragt, dass er dafür die übriggebliebenen Mittel aus dem Jahr 2020 einsetzen kann, statt sie an das Land zurückzuzahlen. Nach Angabe des LSB geht es dabei um fast 180.000 Euro an Landesmitteln. Diesen sinnvollen Antrag unterstützen wir und fordern den Innen- und Finanzminister auf, diesem An-trag zu folgen und so den Neustart des organisierten Sports zu unterstützen.  

Wir fordern den Innen- und Finanzminister darüber hinaus auf, noch einmal in die Corona-Kasse zu greifen und die Sportvereinen zu unterstützen, um die zunehmenden finanziellen Probleme der Vereine durch Mitgliederverluste auszugleichen und eine schnelle Mitglieder-werbekampagne zu ermöglichen. Der LSB beziffert die Corona-Verluste aktuell auf etwa 11.000 Mitglieder. Davon sind etwa 6.500 Kinder und Jugendliche, die wieder zurückgewonnen werden sollen. Es gibt ein gesellschaftliches Interesse, dass Kinder und Jugendliche einen Teil ihrer Freizeit im organisierten Sport verbringen, das muss uns mehr Unterstützung wert sein. Geben sie den Kindern und Jugendlichen wieder Sport frei!“

 

Magdeburg, 27. Mai 2021