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Schließung ist schlechtes Signal für den ländlichen Raum

Zu den Plänen des Bildungsministeriums, die Nebenstelle des Landesschulamtes in Gardelegen zum Ende des Schuljahres am 31.Juli 2020 zu schließen, erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher Thomas Lippmann:

„In Sonntagsreden wird die Stärkung des ländlichen Raumes gern beschworen, wenn es aber um konkrete Entscheidungen und Maßnahmen geht, wird immer wieder das Gegenteil beschlossen. So ist es auch mit der Schließung der seit vielen Jahren bestehenden Nebenstelle des Landesschulamtes in Gardelegen. Minister Tullner hat diese Entscheidungen offenbar wieder einmal ohne Beratung in der Koalition oder mit den Beteiligten vor Ort getroffen.  
Wenn die ländlichen Regionen immer wieder derart rücksichtslos und als fünftes Rad am Wagen behandelt werden, muss sich wirklich niemand über die ständig zunehmende Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen wundern. Wieder einmal werden die vollmundigen Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag zur Stärkung und strukturellen Förderung des ländlichen Raumes durch die Entscheidungen eines Ministeriums konterkariert.
Nicht die einsame Entscheidung im stillen Kämmerlein über die Schließung der Nebenstelle wäre das Gebot der Stunde gewesen, sondern die Verbesserung der personellen und materiellen Ausstattung und damit die Stärkung der Region. Denn mit der Einrichtung Nebenstelle war neben dem Kerngeschäft der Personalbewirtschaftung auch das Ziel verbunden, die schulpsychologische Beratung und die Unterstützung in der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in der Region zu verankern und ortsnäher zu gestalten.
Mit der Schließung der Nebenstelle werden die Wege für Eltern, Schüler*innen und Lehrkräfte aus der gesamten Altmark zur Schulaufsicht und deren Angeboten nun wieder weiter, weil dann alles nur noch in Magdeburg zu bekommen ist. Dem ländlichen Raum, in dem 80% der Bevölkerung Sachsen-Anhalts leben, werden wieder regionale Strukturen entzogen, statt sich Gedanken über ihre Stärkung zu machen.
Selbst wenn der bauliche Zustand des Gebäudes für die Schließung der Nebenstelle angeführt werden, kann das kein Grund sein, sich aus dem Norden Sachsen-Anhalts zurückzuziehen. Vielmehr braucht es eine Aufstockung des vorhandenen Personals sowie eine angemessene Liegenschaft, um die Aufgaben des Schulamtes als Partner aller Schulen im Land in der Region vor Ort umzusetzen. Die LINKE fordert vom Bildungsministerium, von den Schließungsplänen Abstand zu nehmen und die Nebenstelle in Gardelegen zukunftsfähig auszubauen“.

 

Magdeburg, 05.03.2020